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Einer alten Überlieferung nach lag nicht weit von Frankfurt am Main die Ruine einer Burg Falkenstein auf schroffem und fast unzugänglichem Fels, ehemals nur mühsam über Felsbrocken und Grate zu erreichen. Wie es zustande kam, dass dann plötzlich ein Weg zur Feste führte, erzählt die folgende Legende.
An einem Frühjahrstag vor einigen hundert Jahren stieg ein junger Edelmann, Kuno von Sayn, nur in der Begleitung zweier Knappen, den steilen und felsigen Stieg zur Burg Falkenstein hinauf.
Für Pferde war der Fels nicht gangbar, kaum für Menschen. Trotzdem kam den Ritter der Aufstieg nicht schwer an, wollte er doch heute beim Burgherren um die Hand der Tochter anhalten, der er in inniger Liebe zugetan war.
Das schöne Mädchen liebte ihn nicht weniger, das hatte sie ihm in den kurzen, aber köstlichen Momenten der Zweisamkeit bei allerlei Festen und Zusammenkünften der Edlen versichern können. So war Kuno guten Mutes und kam recht gut voran auf dem von Felszacken übersäten Berg, und hielt nur zuweilen an, um auf die beiden Edelknaben zu warten, die sich schwerer taten mit dem Aufstieg als er.
Endlich war das äußere Tor erreicht, und die Wachen gaben das Geleit in den Saal des mächtigen Falkensteiners. Der Burgherr war ein Mann von großem Einfluss und der Spross eines mächtigen Geschlechts, und als hochfahrend und nicht eben geduldig bekannt. Er hatte mit seiner schönen Tochter ein wertvolles Pfand, das ihm bei richtigem Einsatz noch mehr Einfluss sichern würde, wenn es ihm gelänge, die allerbeste Heirat zu arrangieren.
"Ihr wollt also um die Hand meiner Tochter anhalten", riss ihn die Stimme des Grafen aus seinen Betrachtungen. Der Alte musterte mit kaltem Lächeln den jungen Freier, der sich zustimmend verneigte. Dann erhob er sich aus dem Lehnstuhl und ging langsamen Schrittes zum Fenster. Dort blieb er vor den geöffneten Läden stehen und winkte Kuno mit herrischer Gebärde heran. "Wenn Ihr meine Tochter liebt, werdet Ihr dann wohl eine Aufgabe scheuen, die ich Euch stellen werde?"
Abwartend und mit hartem Blick fixierte der von Falkenstein den Ritter. "Fordert was Ihr wollt, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, denn ohne meine Liebe ist mein Leben sinnlos." Das waren tapfere und gleichzeitig närrische Worte, aber mit der aus dem Herzen kommenden tiefen Wahrheit gesprochen, die nur Liebenden zu eigen ist. Doch der Burgherr lachte nur kurz und hart auf, fasste den jungen Mann an der Schulter und ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Der Teufelsweg vom Falkenstein": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Burgruine Regenstein, CC0 (Public Domain Lizenz).
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