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Vor langer Zeit lebten auf der Burg Roth in der Eifel die Tempelritter. Die stolzen und hochfahrenden Herren waren eine wahre Plage für das Land und die Menschen. Sie führten sich auf, als hätten sie neben sich keinen Starken und über sich keinen Gott zu fürchten, und nahmen was immer sie brauchten oder wollten.
Den Bauern führten sie das Vieh von der Weide fort, und von den reisenden Kaufleuten erhoben sie hohen Wegezoll. Dieser wurde gerne gewährt, denn ein Schwert an der Kehle macht es leicht, sich von der Geldkatze zu trennen. Sogar vor Menschenraub machten sie nicht halt und entführten die Kinder der Armen und brachten sie auf ihre Burg.
Als der Heilige Vater in Rom sie für vogelfrei erklärte ob ihrer Untaten, verließen sie das Land nicht etwa, sondern verschanzten sich in der Feste wie die Füchse im Bau. Und obwohl der Graf von Vianden die Burg belagerte, um die Templer auszuhungern, hörten die Raubzüge nicht auf.
Sie erschienen aus heiterem Himmel, schlugen in kleinen Gruppen zu wie Adler, die auf ihre Opfer niederstoßen, und waren gleich darauf wieder verschwunden. Niemand konnte sich erklären, wie die Übeltäter durch den Belagerungsring schlüpfen, und unbemerkt aus der Burg heraus und wieder hinein gelangen konnten.
An einem Sonntagmorgen geschah es, dass ein armer Tagelöhner mit seiner kleinen Tochter im Wald nahe der Burg Holz sammelte. Das Kind hüpfte bald hierhin, bald dorthin, und brachte kleine Äste herbei, um auch sein Teil Arbeit zu tun, und entfernte sich so ein Stück von seinem Vater. Dieser hielt nach einiger Zeit inne, um nach dem Mädchen zu sehen, und als er um sich sah und rufen wollte, hörte er einen verzweifelten Schrei, der jäh abbrach, so als wäre er erstickt worden.
Der Mann rannte in die Richtung, von der das Geräusch gekommen war, er glaubte nichts anderes, als dass das Kind wohl unvorsichtig gewesen und den Hang hinabgestürzt sei. Aber als er weiter in die Richtung lief, aus der des Kindes Hilferuf gekommen war, hörte er leise Stimmen und dumpfes Getrappel.
Da fuhr dem Vater eine heiße Angst in die Kehle, und er hetzte geduckt weiter, selber nun jedes Geräusch vermeidend, so gut er konnte. Ihm kam zupass, dass er den Wald so gut kannte wie seine ärmliche Kate und nicht erst seinen Weg suchen musste ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Text über die Tempelritter zu Roth: Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Helm und Schwert eines Ritters, CC0 (Public Domain Lizenz).
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