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Der Tod ist ein emotionales Thema. In unserer modernen Kultur haben die meisten von uns kaum direkte oder persönliche Erfahrungen mit ihm. Infolgedessen wissen wir oft nichts über den Tod und das Sterben und begegnen beidem mit Angst. Anstatt sie als Teil unserer Lebenserfahrung zu akzeptieren, laufen wir vor ihnen davon.
Der 64 Seiten schmale Ratgeber der britischen Autoren Sue Brayne und Dr. Peter Fenwick versteht sich als Leitfaden für Angehörige und Freunde von Sterbenden und wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich für klinische Neurowissenschaft an der Universität von Southampton herausgegeben. In der schwierigen Zeit, in der ein geliebter Mensch im Sterben liegt, kann diese Schrift den Menschen Halt und Anleitung geben.
Der vorliegende Leitfaden – der auf Forschungen beider Autoren zu Lebensende-Erfahrungen beruht – beschäftigt sich mit dem körperlichen, emotionalen und spirituellen Ablauf des Sterbeprozesses und der Wirkung, die dies auf Sie als Angehöriger und Freund haben kann, vor allem dann, wenn Sie bis jetzt noch nie mit einem Sterbenden zu tun hatten (unter Spiritualität verstehen die Autoren in diesem Zusammenhang die Suche nach Sinn, Absicht und Hoffnung).
Unser Sachbuch Lesetipp: Die Taschenbuch-Ausgabe "Am Ende des Lebens: Ein Leitfaden für Angehörige und Freunde von Sterbenden" wurde im August 2021 vom Verlag Westarp Book On Demand veröffentlicht. Der Titel der englischsprachigen Originalausgabe lautet "Nearing the End of Life. A Guide for Relatives and Friends of the Dying" (published 2018 by Brown Dog Books, United Kingdom). Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Rita Höner vorgenommen. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Verlagswebseite.
Der Tod ist im Allgemeinen kein Zeitpunkt für angenehme Erfahrungen. Aber oft für heilende Erfahrungen.
Dr. Sherwin Nuland
Wie wir auf den Tod reagieren, hängt von der Art unserer Beziehung zu dem Sterbenden ab. Zum Beispiel werden wir auf den Tod eines Kindes ganz anders reagieren als auf den Tod eines älteren Angehörigen. Der Tod eines guten Freundes oder einer guten Freundin wird uns vielleicht mehr berühren als der Tod eines nahen Verwandten. Den Tod des einen Elternteils betrauern wir möglicherweise mehr als den des anderen.
Wenn Sie wissen, was Sie zu erwarten haben, kann dies den Schrecken vor dem nehmen, was Sie sehen und erleben werden; es kann Ihnen helfen, eine positive, unterstützende Rolle zu spielen, wenn ein lieber Mensch sich dem Ende seines Lebens nähert.
Dieser Ratgeber versucht, Antworten auf die folgenden Fragen zu geben:
– Warum haben wir so viel Angst vor dem Tod?
– Was brauchen Sterbende?
– Wie kann man einen Sterbenden – spirituell und emotional – am besten unterstützen?
– Was sollten Sie tun, wenn die Ärzte vorschlagen, lebensverlängernde Maßnahmen zu beenden?
– Was geschieht in der letzten Phase vor dem Sterben?
– Was geschieht im Augenblick des Todes?
– Was können Sie für sich selbst tun – vor, während und unmittelbar nach dem Tod des Menschen, den Sie begleitet haben?
Dieser Leitfaden informiert auch ganz praktisch darüber, wie wichtig es ist, gut zuhören zu können, an welchen Anzeichen Sie erkennen, dass der Tod kurz bevorsteht, und wie Sie darauf reagieren können. Am Schluss finden Sie unter dem Stichwort "Was Sie vielleicht bedenken müssen" einen hilfreichen Abschnitt für Angehörige sowie Anregungen für Freunde.
Das Zusammensein mit einem Sterbenden kann zutiefst befriedigend sein. Es kann Sie aber auch sehr aufwühlen und Sie auf eine Reise ins eigene Innere führen, die Ihre Lebenseinstellung verändert. Und wie bei jeder Reise ist es weise, gut vorbereitet zu sein. ...
Im Allgemeinen weiß der Sterbende, was mit ihm geschieht. Aber wenn er das Gefühl hat, Angehörige und Freunde kämen mit der Wahrheit nicht zurecht, fällt es ihm möglicherweise schwer, über das zu sprechen, was er erlebt, oder um das zu bitten, was er möchte oder braucht. Er fühlt sich isoliert und einsam und weiß nicht, wie er den anderen ansprechen oder sich verabschieden soll.
Wie also kann ein sinnvolles Gespräch zustande kommen? Gelegentlich hilft der Sterbende indirekt nach und stellt "Testfragen", mit denen er die Bereitschaft des anderen prüft, sich auf ihn einzulassen. Er fragt Sie zum Beispiel: "Was meinst du, was mit dir passiert, wenn du gestorben bist?", oder: "Glaubst du, es gibt ein Leben nach dem Tod?", oder: "Meinst du, dass es Gott wirklich gibt?"
Es kann auch sein, dass Sie selbst das Thema "Tod" bei Ihrem Angehörigen oder Ihrer Freundin ansprechen wollen, aber nicht wissen wie, insbesondere dann, wenn der Tod nie zuvor erwähnt wurde.
Einer der einfachsten "Türöffner" ist die Frage, wen Sie für Ihren Freund oder Angehörigen benachrichtigen sollen, wenn er sehr schwer krank werden sollte. Das vermittelt ihm, dass Sie wissen, dass er sich möglicherweise nicht erholen wird, und dass Sie bereit sind, darüber zu sprechen. Es gibt ihm auch den Freiraum zu entscheiden, ob er darauf reagieren möchte oder nicht.
Wenn Sie sich noch nicht ganz zu einer solchen Unterhaltung bereit fühlen und in einem Krankenhaus-, Hospiz- oder Pflegeheim-Umfeld sind, sollten Sie das Pflegeteam ansprechen, das Sie auf geeignete Weise unterstützen kann. ...
Buchtipp: Lesen Sie mehr im Sachbuch von Sue Brayne und Dr. Peter Fenwick "Am Ende des Lebens: Ein Leitfaden für Angehörige und Freunde von Sterbenden".
Weitere Empfehlung: Von Dr. Peter Fenwick ist auch erschienen: "Die Kunst des Sterbens". Lesen Sie hier unsere Buchbesprechung zu den erstaunlichen Berichten eines führenden Nahtod-Forschers!
© Für die Textauszüge aus "Am Ende des Lebens" und Abbildung des Buchcovers danken wir BookOnDemand vabaduse, ein Imprint der Westarp Verlagsservicegesellschaft mbH, 08/2022.
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