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Die Menschheit hat viele Rätsel gelöst, hat viele dunkle Flecken auf den Landkarten farbig gemacht. Wir erforschen die Tiefsee ebenso wie den Weltraum. Wir haben Zusammenhänge erkannt, sie aus dem diffusen Nebel der Vermutung gehoben und sind sehr weit fortgeschritten, was unser Leben und unsere biologische Existenz betrifft.
Doch das größte Geheimnis kann nicht gelüftet werden: der Tod. In der westlichen Welt ist dieser Begriff mit einem Tabu belegt. Man umgeht ihn, drängt ihn aus dem Bewusstsein. Das ist nicht überall auf der Welt so, denn es gibt Länder und Kulturen, in denen er zum Leben gehört.
Der Tod ist allgegenwärtig, von Geburt an. Er ist ein Teil des Lebens. Doch es gibt eine Schwelle, die es zu überschreiten gilt: das Sterben. Wir haben Angst vor diesem Moment. Und wir machen uns Gedanken darüber, wie das für uns sein wird, wenn wir dieses Leben verlassen, an dem wir doch so hängen. Werden wir alleine sein? Werden wir unter Schmerzen gehen müssen? Wird die Angst übermächtig sein?
Diese Fragen haben die Autoren Dr. Peter Fenwick und Elizabeth Fenwick zu einem Buch inspiriert, das "Die Kunst des Sterbens" heißt. Viele Gespräche, Schilderungen und Berichte, was den Moment des Sterbens angeht, schaffen für den Leser ein völlig anderes Bild. Es gibt unzählige Berichte von Menschen, die aus erster Hand Erfahrungen mit Sterbenden haben – nicht nur Angehörige, sondern auch Klinikpersonal, Pflegekräfte und Ärzte.
So manches klingt eher fantastisch, und doch gleichen sich die Berichte auf ganz frappante Art. Seien wir ehrlich: in fast jeder Familie gibt es diese ganz speziellen Legenden über Lichterscheinungen, stehengebliebene Uhren, sich öffnende Türen oder sogar Visionen von Menschen, die gerade gestorben sind. Wer kennt nicht die Geschichten von Angehörigen, die auf den Punkt genau wussten, wann ein geliebter Mensch gestorben war, auch wenn er tausende von Meilen weit weg starb? Das gehört zur ganz persönlichen Familiengeschichte einfach dazu. Aber ist das alles nur Einbildung?
Pflegepersonal, das Sterbende betreut, kommt im Buch zu Wort. Wer täglich mit dem Sterben zu tun hat, wird vieles sehen, das anderen verborgen bleibt. Es ist nicht zu vermeiden. Und immer wieder gleichen sich die Berichte der Betreuungspersonen oder der Angehörigen. Leider behalten viele betroffene Menschen ihre Erfahrungen für sich, weil sie Angst haben, dass man sie für verrückt oder überspannt halten könnte. So manches könnte in einer Wunschvorstellung gründen, die dem Sterbenden ein friedliches Ende bereiten möchte. Doch es sind ja bei weitem keine Einzelfälle.
Die Kranken selber erzählen von Leuten, die an ihr Bett gekommen sind, um sie zu beruhigen, zu trösten und auf den Übergang vorzubereiten. Das wurde oft mit der Medikamentierung erklärt – doch jeder, der im Pflegeberuf arbeitet, kennt die Unterschiede. Sollten denn auch so viele verschiedene Menschen die gleichen Einbildungen haben?
Auch Menschen, die durchaus im realen Leben fest verankert sind und keinen Sinn für übernatürliche Dinge haben, berichten von erstaunlichen Dingen. Immer wieder hören wir von Besuchern, die der Sterbende sieht und die ihn beruhigen und ihm ein friedvolles, vielleicht sogar glückliches Ende ermöglichen. Und nicht immer nimmt nur derjenige das wahr, der über die Schwelle gehen wird. So manches Erlebnis wurde im Laufe der Zeit aufgeschrieben und bestätigt, das sogar von Erscheinungen von Freunden und Angehörigen berichtet, weit weg vom Sterbeort. So als wollte der gerade gestorbene Mensch noch schnell einen Besuch machen und sich verabschieden. Ob das alles nur Wunschtraum bzw. Einbildung ist oder ob so etwas tatsächlich möglich ist, muss der Leser für sich entscheiden.
Der international führende Nahtod-Forscher und Neuropsychiater Dr. Peter Fenwick führte zahlreiche Gespräche mit Angehörigen, Pflegekräften sowie Klinikpersonal und berichtet, zusammen mit seiner Frau Elizabeth, über telepathische und paranormale Phänomene wie Sterbebettvisionen, Nahtod- und Nachtod-Erfahrungen oder Lichterscheinungen.
Die Autoren bieten philosophische Ansätze ebenso wie sehr viel Information. Hier wird nichts behauptet, sondern berichtet und informiert. Aber wer es gelesen hat, sieht wahrscheinlich nicht nur das Sterben, sondern auch das Leben mit anderen Augen. Und wir machen nebenbei eine Entdeckungsreise durch das Erleben anderer Kulturen, was den Sterbeprozess und den Tod betrifft.
Die über viele Jahre hinweg zusammengetragenen Berichte sind spannend wie ein Abenteuerroman, obwohl es sich praktisch um Protokolle handelt. Und schließlich ist es ja auch ein Abenteuer, um das es hier geht. Vielleicht um eines der größten, die ein Mensch bestehen muss.
Unser Fazit: Das Sachbuch "Die Kunst des Sterbens" ist ein unbedingt empfehlenswertes Werk, das uns in vierzehn Kapiteln näherbringt, warum die Seele bzw. das Bewusstsein offenbar weiterleben kann und wie man sich schrittweise auf das Sterben vorbereitet. Philosophische Themen wie "Die Suche nach der Seele", das "ungelöste Problem des Bewusstseins" sowie "Frieden schließen mit dem Tod" runden dieses wichtige Werk ab.
Unsere Empfehlung: Die broschierte Buchausgabe "Die Kunst des Sterbens" umfasst 336 Seiten und wurde im Februar 2021 vom Westarp Science Fachverlag unter der ISBN 978-3866171848 als Paperback herausgegeben. Das Sachbuch ist über jede Buchhandlung lieferbar sowie direkt beim Verlag bestellbar.
Weiterführende Informationen zu den Autoren sowie zum Buch entnehmen Sie bitte der Autorenwebseite. Weiterhin möchten wir auf das rund einstündige Interview "Was beim Sterben wirklich geschieht" hinweisen, das Jens Rohrbeck mit Dr. Peter Fenwick führte.
© Die erstaunlichen Berichte eines führenden Nahtod-Forschers: Eine Buchbesprechung von Winfried Brumma (Pressenet), 03/2021. Dem Westarp Science Fachverlag danken wir herzlich für das Rezensionsexempar "Die Kunst des Sterbens", ein Sachbuch der Autoren Dr. Peter und Elizabeth Fenwick.
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