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RETROMORPHIA heißt die spannende High-Fantasy-Serie des Autors Claus M. Schwarz, die ohne Elfen, Drachen und Zwerge auskommt. Dafür gibt es andere seltsame Wesen und jede Menge abenteuerlicher Vorkommnisse: einen jungen Mann ohne Erinnerung, eine umstrittene Prophezeiung, ein gefährliches altes Buch, Magie und Mechanik, Krieg, Dämonen und eine weiße Katze. RETROMORPHIA ist eine komplexe Erzählung (mit fünf Teilen in drei Bänden) über Schicksal und Selbstbestimmung, Aufopferung sowie die Kraft der Träume.
Der geheimnisvolle Kirchendiener Harkas evakuiert Taimen aus dem Asylum von Eiketh. Auf dem Weg von der Einsiedelei zurück in die Zivilisation wird Harkas von einem Ungetüm aus den dunklen Tiefen des Viele-Pfade-Waldes getötet – und steht im nächsten Moment plötzlich wieder vor Taimen. Spielt ihm sein Verstand da einen Streich?
Der Fantasy-Roman ist als E-Book und als Taschenbuch erhältlich (Band I = erstes und zweites Buch, 236 Seiten, ISBN 978-1791818500). Nachfolgend stellt uns der Autor Claus M. Schwarz eine Leseprobe aus dem Doppelband "Retromorphia – Pforte zur gläsernen Nacht: 1 – Der Weg zurück und 2 – Im Spiegelpalast" zur Verfügung.
"Der Macroc!"
Einem Gespenst gleich entstieg er dem Fluss. Zwar schwankte er wie ein Betrunkener und war langsam in seiner Bewegung. Trotzdem war er hier, hatte sie wieder gefunden, wie ein Raubtier, das durch Instinkt Beute ausmacht und gnadenlos verfolgt. Immerhin hatte er keine große Waffe mehr bei sich: Aus einer Gürtelscheide zog er einen Dolch.
Taimen nahm einen dicken Ast und schlug ihn dem Macroc über den Helm. Der Ast krachte auseinander und der Ritter wich für einen Moment taumelnd zurück.
Gisa sprang kreischend hinter Hernan, der einige Metavore weiter seinen Rückstoßlader lud.
Taimen zog sein Kurzschwert, wusste aber nicht wirklich damit umzugehen. Als ob der Macroc dies wusste, ignorierte er Taimen und drehte seinen Kopf zu Hernan. Offenbar hatte er die Bedrohung erkannt, die für ihn vom Pionier ausging. Taimen entfuhr ein rauer Kriegsschrei, mit erhobener Klinge stürmte er auf seinen Feind los. Und wie er das Schwert in die Seite des Kriegers schmetterte, hörte er Hernan bereits nach Luft schnappen. Der Dolch des Ritters steckte mitten in seiner Brust. Wie eine Pfeilspitze hatte sich die geworfene Klinge in ihn gebohrt. Hernans Kopf hing nach hinten, der Mund weit aufgerissen, wie das Maul eines Fisches, der zu lange außerhalb des Wassers gelegen hatte. Jämmerliches Keuchen, Husten und Würgen kam daraus hervor.
Der frisch geladene Rückstoßlader lag nun auf dem Boden.
Der Ritter wandte sich Taimen zu. Mit der bloßen Faust holte er aus. Taimen konnte den Schlag mit seinem Schwert parieren, übersah dabei aber die andere Hand. Sie traf ihn an der Schulter. Taimen spürte einen stechenden Schmerz und meinte, ein Knacken zu hören. Er fiel zu Boden. Sein Schwert landete in einiger Entfernung im Schneematsch. Ein riesiger Schatten senkte sich über ihn.
"He, du blöder Blechmann! Komm doch her und zeig, was du kannst! Du hässliche Rostbüchse!" Die kleine Gisa hatte sich hinter den Ritter gestellt, warf einen Ball an seinen Helm, der mehr Dreck als Schnee war, und konnte damit seine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Damit begab sie sich in direkte Lebensgefahr, Taimen aber gewann dadurch Zeit. Unter Schmerzen richtete er sich auf und war noch mehr von ihrem Mut verblüfft, als sie ihm über den Kopf des Macroc hinweg Hernans Rückstoßlader zuwarf. Der Wurf war gut, doch der Macroc konnte die Flugbahn der Feuerwaffe mit einer Armbewegung ablenken und sie landete ganz knapp vor dem Fluss.
"Blechbüchse! Feiger Eisenhammel!" Der Ritter streckte den Arm aus, um das freche Mädchen zu packen. Dieses wiederum neigte Hernans Taschenspiegel in die Sonne, fing damit das Sonnenlicht ein und leitete es zum Helmschlitz des Macroc. Der Plan ging auf: Der Ritter hielt den Arm vor den Kopf.
Taimen riss die Waffe aus dem Schnee und drückte den Abzug. Der Rückstoßlader machte seinem Namen alle Ehre: Taimen taumelte nach hinten und konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Krachend und schmauchend schlug die Ladung im Helm des Ritters ein, färbte ihn schwarz und deformierte ihn. Ein Hecheln kam darunter hervor, gefolgt von kleinen roten Rinnsalen, die den Rundungen des Plattenharnischs folgten. Der Hüne geriet ins Taumeln, machte unkoordinierte Schritte rückwärts in Richtung Brühl und stürzte hinein. Dort verhakte er sich im Schilf und schwankte leblos in der sanften Strömung.
"Bist du in Ordnung, Gisa? Komm her und hilf mir." Sofort legte Taimen die noch einzige übrige Reisedecke auf die Stämme und bettete Hernan mit Gisas Hilfe darauf. Dann schwang er sich selbst auf das Floß, setzte Gisa direkt vor sich, kappte die Taue und stieß es vom Ufer ab.
Gisa weinte leise. Hernan hatte das Bewusstsein verloren. Der Macroc-Dolch steckte tief in seiner Brust. Taimen war klar, dass ein Wunder geschehen musste, damit er überlebte.
Taimen fühlte sich schuldig. Alles was hier passierte, alles was jedem einzelnen hier widerfuhr – für all das war er der Grund. Ob er selbst nun Opfer oder Täter war, was immer seine Vergangenheit ausmachte – die Zukunft wollte er nun nicht mehr dem Zufall überlassen. Auch wenn er keine Erinnerung hatte und nur fahle Bilder in seinem Kopf umherschwirrten, so hatte er immerhin einen Sinn für Moral und Mitgefühl. Das war sein einziges Kapital. ...
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© "Das Ungetüm aus den dunklen Tiefen". Herzlichen Dank an den Autor Claus M. Schwarz für die Leseprobe aus "Retromorphia, Band I" und die Abbildung des Buchcovers, 01/2020.
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