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Mit preisgekrönten Titeln wie "Die Schatten des Mars" oder der Kurzgeschichte "Heimkehr" macht der Autor Frank W. Haubold seit vielen Jahren auf sich aufmerksam. Seine Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten, die vorwiegend positive Bewertungen einfahren, siedeln sich in unterschiedlichen Genres an, unter anderem Science Fiction, Fantasy, Horror oder Gegenwartsliteratur. Seine ersten Erzählungen erschienen bereits Anfang der 1990er-Jahre.
Dem Autor danken wir herzlich für die Leseprobe aus seinem Mystery-Thriller "Dämonenstadt", den wir nachfolgend präsentieren dürfen.
Ein seltsamer Traum, eine sprechende Elster und eine Mappe mit Zeichnungen, die plötzlich auf seinem Schreibtisch auftaucht, verändern innerhalb von Stunden das Leben des Schriftstellers Markus Blau. Alle Zeichen weisen auf seine Heimatstadt Raunburg, ebenso wie ein Anruf von seinem Ex-Kumpel Mike, der wenig später ermordet aufgefunden wird.
Vor Ort begegnet Markus nicht nur dem pensionierten Kriminalisten Hombach, der ihn bei seinen Nachforschungen unterstützt, sondern auch einer geheimnisvollen Frau, die ihn an die Stätten seiner Jugend führt. Unterdessen geschehen weitere Morde und bald wird klar, dass sie mit einem Verbrechen aus den 80er-Jahren zusammenhängen, für das jemand unbarmherzig Rache nimmt ...
Die broschierte Ausgabe von "Dämonenstadt" weist ca. 350 spannende Seiten auf. Den Mystery-Thriller von Frank W. Haubold gibt es auch als E-Book im Online-Buchhandel. Der Atlantis Verlag, der auch eine Hardcover-Version anbietet, hat diesen beachtenswerten Thriller unter der ISBN 978-3864027017 veröffentlicht.
Als Markus für einen Moment innehielt, registrierte er zunächst noch halb unbewusst, dass sich die Geräuschkulisse verändert hatte. Es war nicht das Rauschen der Brandung, das ihn die ganze Zeit über begleitet hatte, sondern ein anderes tieferes Geräusch, fast unterhalb der Hörschwelle. Seine Herkunft ließ sich nicht orten, aber als er sich aufrichtete und umsah, fiel ihm auf, dass der dunkle Streifen am Horizont breiter geworden war. Wenn das eine Gewitterfront war, musste er sich beeilen.
Angetrieben von einer Mischung aus Furcht und Ungeduld setzte Markus den Aufstieg fort und erreichte schließlich den Scheitel der Düne. Sein erster Blick, nachdem er sich mühsam erhoben hatte, galt dem Felsvorsprung und da stand sie tatsächlich und sah hinaus aufs Meer. Eine Woge der Erleichterung überflutete Markus und verlieh ihm neue Kräfte. Aufgeregt winkte er zu ihr herüber, aber Fedora schien ihn immer noch nicht zu bemerken.
Etwas an ihrer Haltung irritierte ihn, denn sie stand reglos, beinahe wie Statue, wenn da nicht der Wind gewesen wäre, der in ihrem Haar spielte. Sie schien nichts von dem wahrzunehmen, was um sie herum geschah, und drehte sich auch nicht um, als Markus nach ihr rief. Allerdings fiel es ihm auch schwer, das Rauschen der Brandung zu übertönen und das dunkle Grollen, das merklich lauter geworden war.
Doch ein Gewitter? Markus folgte dem Blick der Frau und erstarrte innerlich. Es war keine Wolkenbank, was da näher rückte, und auch nicht die Front eines Unwetters, sondern eine gigantische dunkle Wand aus Wasser, eine riesige Woge, die allen Gesetzen der Schwerkraft hohnzusprechen schien. Noch war sie zu weit entfernt, um ihre tatsächliche Größe abschätzen zu können, zumal ihm auch jede Vergleichsmöglichkeit fehlte, aber wenn das keine optische Täuschung war, würde sie den Strand, die Dünen und selbst das höher gelegene Hinterland verschlingen. An ein Entkommen war nicht zu denken, auch wenn der Drang, sich umzudrehen und einfach wegzulaufen, für einen Moment beinahe übermächtig wurde.
Auch Fedora machte keinerlei Anstalten, sich der Gefahr zu entziehen, sondern starrte weiter regungslos in Richtung Meer. Sie sah nicht im Geringsten überrascht oder gar ängstlich aus, und so überwand Markus schließlich seine Schockstarre und lief, den Blick weiter auf die dunkle Wand gerichtet, zu ihr hinüber.
"Ach, du bist es, Dichter", sagte die Frau, ohne sich umzudrehen, als er die Felskuppe erreicht und sie vorsichtig an der Schulter berührt hatte. "Schau ruhig genauer hin. So sieht es aus, wenn ein Buch zugeschlagen wird."
"Was ist das?", fragte Markus ängstlich und räusperte sich. "Ein Tsunami?"
"Nein." Fedora lächelte. "Das glauben die Leute zwar, die ins Bergland geflüchtet sind, aber es ist natürlich mehr als das. Manche Türen sollten besser geschlossen bleiben. Wenn es einmal so weit gekommen ist, ist kein Einspruch mehr möglich."
"Dann werden wir jetzt sterben?" Natürlich hatte er Angst, aber ihre Nähe machte den Gedanken weniger unerträglich.
"Nicht doch." Sie lachte und wandte sich nun doch zu ihm um. "Für dich ist es nur ein Traum, Markus Blau, auch wenn du ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest. Und ich bin ohnehin an vielen Orten zu Hause – und in vielerlei Gestalt." Sie lächelte eine Spur ironisch, aber ihr Blick blieb dunkel und ernst. Es war leicht, sich in ihm zu verlieren und das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, wurde beinahe übermächtig. Sie bemerkte es – natürlich – und schüttelte ganz leicht den Kopf.
"Nein, Markus, hier würde es nichts bedeuten", sagte sie so eindringlich, wie man mit einem Kind spricht. "Aber ich werde da sein, wenn du mich brauchst."
"Und wann?", fragte er und verbarg seine Enttäuschung.
"Bald", erwiderte sie mit einem warmen Lächeln und es war wie ein Versprechen. "Folge nur den Bildern."
"Dann hast du sie gezeichnet?"
"Vielleicht." Die Frau zuckte leicht ungeduldig mit den Schultern. "Ich muss mich jetzt auf den Weg machen. Schnell ..."
Das Dröhnen der heranstürmenden Woge übertönte ihre Worte, und dann war da nur noch die dunkle Wand, turmhoch und schwarz glänzend. Doch bevor die Woge über Strand und Felsen hereinbrach, verlor Markus den Boden unter den Füßen und fiel.
Das letzte, an das er sich erinnerte, als er schweißgebadet erwachte, war ein triumphierender Schrei eines Vogels, der sich im letzten Moment von der Felskuppe gelöst und in die Höhe geschwungen hatte. Fedora, dachte Markus mit einem entrückten Lächeln, als der Boden unter seinen Füßen nachgab, und schloss die Augen, um ihr Bild nicht zu verlieren. ...
Hinweise: Beachtet bitte auch den einminütigen YouTube-Buchtrailer zu Haubolds fesselndem Mystery-Thriller "Dämonenstadt". Und hier geht es zum Autorenprofil von Frank W. Haubold und vielen lieferbaren Titeln. Das Buchcover, auf dem es im realen Format viel mehr zu entdecken gibt, hat der bekannte Illustrator Timo Kümmel entworfen.
© Mystery-Thriller "Dämonenstadt": Mit einer Mischung aus Furcht und Ungeduld. Leseprobe aus dem Roman des Autors Frank W. Haubold, 01/2020.
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