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Vier Freunde freuen sich auf eine unbeschwerte Schifffahrt auf dem Rhein und einen Ausflug zum Drachenfels. Doch dann geraten sie in einen Strudel aufregender Ereignisse.
Während Lena einen zwielichtigen Mann vor dem Kölner Dom beobachtet, gerät Zahra mitten in den riskanten Under-Cover-Einsatz einer jungen Polizistin. Und Sebastian sowie Adil entdecken ein geheimnisvolles Notizbuch mit Hinweisen auf einen islamistischen Anschlag.
Sehr bald wird klar: Nicht alle, die sich Muslime nennen, sind wirklich Gläubige. Der Korankenner Uthman Amin und die Polizei arbeiten fieberhaft zusammen, um das Unheil abzuwenden. Können Leila und Firas die drohende Katastrophe in letzter Sekunde verhindern?
"Angst am Drachenfels" ist ein wertvoller Jugendkrimi gegen Extremismus, Rassismus und Gewalt – für Vielfalt, Toleranz und faires Miteinander. Das Buch von Monika Tworuschka ist für Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren gedacht.
Unsere Empfehlung: Die Taschenbuch-Ausgabe von "Angst am Drachenfels" umfasst 200 Seiten (ISBN 978-3960041252) und wurde im Juli 2022 vom Verlag Westarp BookOnDemand veröffentlicht. Der Roman ist bestellbar in jeder guten Buchhandlung.
"Komm Adil, wer als erster an der Ecke ist!", fordert Sebastian seinen Freund zu einem Wettrennen auf. "Achtung, fertig los ..."
Die Jungen stürmen über die Uferpromenade. Obwohl der großgewachsene Sebastian seinen gleichaltrigen Freund deutlich überragt, gewinnt der drahtige Adil schnell einen Vorsprung.
"Das ist hier doch kein Sportplatz!", ruft Sebastians Schwester Lena sichtlich genervt.
Sebastian versucht, an Adil vorbeizukommen, stolpert aber und stürzt. Ein Aufschrei ertönt. Mit von Schmerz verzerrtem Gesicht hält er seinen Knöchel.
"Au! Ich kann nicht aufstehen!"
"Das hat uns gerade noch gefehlt!" Lena tastet vorsichtig den Knöchel ab. "Scheint nicht gebrochen zu sein, aber bestimmt verstaucht oder Bänderzerrung!" "Tut es dir sehr weh?" Leila beugt sich mitfühlend vor. "Geht so!"
"So ein Mist!" Sebastian versucht noch einmal vergeblich aufzustehen.
"Bis zum Auto können wir Sebastian sicher tragen!", bietet Uthman Amin seine Hilfe an. Er hatte die Freunde am frühen Morgen zum Bootssteg begleitet, weil ihr Vater, ein Kollege seines Sohnes, plötzlich dienstlich verhindert war. Auch Lenas und Sebastians Mutter, Hanna Schlüter, war gestern am späten Abend zurück in die Eifel gefahren, weil ihre Schwester sich den Arm gebrochen hatte und Hilfe bei ihren noch kleinen Kindern brauchte.
"Und unser Ausflug?" Wir hatten uns doch so auf die Rheinfahrt gefreut!" Lena ärgert sich. "Wir bleiben doch nicht nur auf dem Schiff. Außerdem muss Sebastian bestimmt seinen Fuß kühlen!"
Schon vor Wochen hatten sie für die Pfingsttage einen Besuch in Köln geplant: die Eltern, Lena und Sebastian sowie ihre Freunde Leila und Adil. Die vier galten als unzertrennlich. Eigentlich gehörten Adils Freund Firas und seine Schwester Zahra auch dazu. Ihre Familien waren vor mehreren Jahren aus Syrien geflohen und in Deutschland geblieben. Doch Firas und Zahra waren vor einem halben Jahr aus Bad Münstereifel nach Köln gezogen. Zahra und Firas wollen ihre Freunde auf dem Ausflug begleiten.
"Sieht fast so aus, als sollten wir das Ganze verschieben", bemerkt Leila zögernd. Lena Schlüter runzelt die Stirn. "Ja. Ich glaube kaum, dass Sebastian weit laufen kann", überlegt sie. "Und wenn wir auf den Drachenfels fahren, muss man natürlich vom Schiff bis zur Bahnstation laufen. Selbst wenn wir ..."
"Wirklich schade", seufzt Leila. "Aber wenn alle hier bleiben, verfallen die Kombitickets für das Schiff und die Drachenfelsbahn", stellt Sebastian enttäuscht fest.
"Dann bleibe ich eben hier in Köln und ihr fahrt allein." Sebastian schaut Herrn Amin fragend an.
"Natürlich kann Sebastian bei uns bleiben", erklärt Uthman Amin. "Und ich bleibe bei Sebastian!" Adil klingt etwas unsicher. Er weiß nicht, ob sein Freund noch sauer auf ihn ist. "Du willst doch sicher diesen komischen Typen treffen. Wie heißt er noch gleich?", murmelt Sebastian. "Ich kann auch allein bei Herrn Amin bleiben!" "Ich möchte dir wirklich lieber Gesellschaft leisten", wiederholt Adil.
"Vielleicht lässt uns ihr Sohn sogar an seinen Computer, Herr Amin." Im Grunde freut sich Sebastian, dass Adil bei ihm bleiben will. Sie waren ja wirklich Freunde. Und Freunde redeten miteinander, wenn es Probleme gab. Vielleicht hätten sie ja später die Gelegenheit dazu!
"Ich weiß nicht recht. Am Computer hockt ihr sowieso zu viel", meint Lena unschlüssig. "Aber wir haben diesen Ausflug doch schon seit langem geplant. Fragend schaut Lena Adils Schwester Leila an. Leila sieht richtig traurig aus. "Wir wollten doch alle zusammen zum Drachenfels", stellt sie enttäuscht fest.
"Fahrt ihr ruhig allein!", wiederholt Sebastian. Noch mehr als auf den Schiffsausflug hatte er sich auf die Besteigung des Drachenfels und die Drachenhöhle gefreut. Aber da käme er jetzt mit dem Fuß ohnehin nicht hoch.
"Es ist wirklich Pech für Sebastian und Adil, dass sie nicht mitkommen. Aber ich passe schon gut auf die beiden auf. Fahrt ihr ruhig", unterstützt Herr Amin den Vorschlag der Jungen.
"Super!", stellen Adil und Sebastian gleichzeitig fest. "Herr Amins Sohn hat ein paar echt coole Computerspiele!", flüstert Adil. Sebastians Miene hellt sich zunehmend auf.
Nur ein paar Stunden später wird ihm erschreckend klar: Hätte er sich nicht den Fuß verstaucht, wäre alle ganz anders gekommen! Sie hätten das geheimnisvolle Notizbuch vermutlich nie entdeckt! Und er hätte nie gedacht, wie wichtig Lateinkenntnisse sein können!
Der schreckliche Plan wäre vermutlich umgesetzt worden und viele Menschen umgekommen! ...
Zahra packt gerade ihren Rucksack, als das Smartphone vibriert. "Hallo Leila!" Zahra freut sich, die Stimme ihrer Freundin zu hören. "Alles klar bei euch? Ich bin gleich bei der Anlegestelle!" Sie lauscht einen Moment.
"Adil und Sebastian kommen nicht mit, weil Sebastian sich gerade den Fuß verstaucht hat? So ein Mist! Dann wird es wohl ein reiner Mädchenausflug!" "Ok, ich habe Firas vergessen. Bis gleich!" "Kommst du, Firas?", ruft sie. "Geh schon mal vor. Ich hole nur meinen Fotoapparat!", tönt es aus dem Zimmer ihres Bruders.
Zahra wirft sich den Rucksack über die Schulter, zieht die Haustür hinter sich zu und läuft die leicht abschüssige Straße herab. Da es noch früh am Morgen ist, sind kaum Menschen zu sehen.
"Hoffentlich trödelt Firas nicht und ist rechtzeitig am Rhein", überlegt seine Schwester "und der Fotoapparat ist keine Ausrede, doch nicht mitzukommen!"
Zahra freut sich auf Leila, gerade jetzt, wo sie sich nicht so oft sehen können. Als sie noch in Nachbarhäusern wohnten, waren sie jeden Tag zusammen. Aber inzwischen hatte sich einiges verändert.
Doch Zahra ist sich ziemlich sicher, dass sie auch dann weniger gemeinsam unternehmen würden, wenn sie noch in derselben Stadt wohnten.
Für Zahra ist Sport unheimlich wichtig. Sie will weder auf Fußball noch auf Voltigieren verzichten. Vor allem will sie die Freiheiten genießen, die sie in Syrien als Mädchen wohl nie gehabt hätte.
Leila ist anders. Auch sie lebt inzwischen gern in Deutschland und hat lange zusammen mit Zahra voltigiert. Sie ist sehr fleißig in der Schule und möchte später studieren. Aber sie ist deutlich weniger rebellisch als ihre Freundin. Auch trägt sie inzwischen ein Kopftuch, was Zahra nie tun würde. Zahra ist froh, dass ihre Eltern da keinen Druck ausüben.
Leilas Eltern zwingen sie auch nicht, das Kopftuch zu tragen. Leila hat sich selber dazu entschlossen, ein bisschen vielleicht der Großmutter zuliebe, die nach einer abenteuerlichen Flucht aus Syrien seit einiger Zeit bei Leila, Adil, Samira und ihren Eltern wohnt.
Zahra schreckt aus ihren Gedanken hoch, als sie auf der anderen Straßenseite eine ihr bekannte Gestalt entdeckt: Hatice Ülkülkül, die Kollegin von Lenas und Sebastians Vater. Zahra hatte sie bei Adils und Leilas Eltern kennengelernt und sich angeregt mit ihr unterhalten. Die junge Frau war für Zahra ein Vorbild. So eine unabhängige, kritische uns selbstsichere Polizistin wollte sie auch werden! Aber Hatice hat Zahra nicht gesehen. Zahra hebt den Arm und winkt, als ein schwarzer Lieferwagen eng an ihr vorbei fährt und mit quietschenden Reifen hält. Instinktiv springt Zahra zurück und duckt sich in einen Hauseingang. Zwei Männer in dunklen Kapuzenpullovern springen aus dem Wagen und zerren die junge Frau ins Innere. Zahra versucht, das Nummernschild zu erkennen. Vergeblich! Der Wagen ist schon mit aufheulendem Motor um die Ecke verschwunden.
"Warum starrst du dem Wagen hinterher?" Zahra hat Firas nicht bemerkt, der wohl nur ein paar Meter hinter ihr war. "Da waren Männer!", stammelt sie. "Die haben die Kollegin von Lenas und Sebastians Vater in das Auto gezerrt." "Konntest du dir die Nummer merken, Firas?" "Es war ein Kölner Kennzeichen. Ein schwarzer Ford Transit Kastenwagen. K-OM 1, weiter weiß ich nicht!"
"Wir müssen unbedingt die Polizei verständigen, am besten Oberkommissar Schlüter." Zahra greift zum Telefon und wählt. Doch Oberkommissar Schlüter meldet sich nicht. "Wir sehen Lenas Vater doch gleich auf dem Schiff", überlegt sie und eilt weiter zum Rhein. "Wir müssen uns beeilen!" ...
Lesetipp für Krimifreunde: "Angst am Drachenfels" – ein Jugendkrimi gegen Gewalt von Monika Tworuschka.
Von der gleichen Autorin ist auch der Jugendkrimi "Gefährliche Freunde" erschienen. Lest unsere Buchvorstellung zu diesem Roman gegen Rassismus und Antisemitismus.
© Für die Textauszüge aus "Angst am Drachenfels" und Abbildung des Buchcovers danken wir BookOnDemand vabaduse, ein Imprint der Westarp Verlagsservicegesellschaft mbH, 11/2022.
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