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Um zumindest für kurze Zeit ihre finanzielle Situation aufzubessern, planen Dave, Rob und Eddy einen Überfall. Alles läuft nach Plan, bis plötzlich ein Fremder auftaucht. Die Ereignisse überschlagen sich und es bleibt nur noch ein Ausweg. Eine hitzige Flucht mit dem Auto führt sie zu einem Geheimversteck mitten im Wald.
Doch es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen. Alles droht zu scheitern. Da treten unvorhergesehen weitere Charaktere in das Geschehen ein. Ein Gewissenskonflikt entsteht. Ist ihnen zu trauen? Oder müssen sie zum Schweigen gebracht werden? Bei der Klärung dieser Fragen kommen weitere Details ans Licht, die eine unerwartete Wendung mit sich bringen.
Unsere Empfehlung: Die 193-seitige Taschenbuch-Ausgabe von "Guardian Angel" wurde Ende Februar 2021 veröffentlicht. Der Autor Hendrik Hartmann hat seinen spannenden und unterhaltsamen Thriller auch als E-Book herausgegeben.
"Ladies and Gentlemen! Wenn ich kurz um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit bitten dürfte. Dies ist ein Überfall. Bitte seien Sie kooperativ und ...", rief Rob und pausierte kurz.
Die Frau bei den Magazinen hatte die beiden maskierten Männer nun wahrgenommen und vor Schreck die Klatschblätter fallen gelassen. Gefolgt von einem grässlichen Schrei, der jedes Weinglas zum Platzen gebracht hätte.
"Aber, aber gnädige Frau. Sie wollen doch keinen Herzinfarkt erleiden. Wenn ich Sie daher bitten dürfte. Ach, und wenn Sie das mit dem Schreien bitte künftig unterlassen würden. Ich habe Sie auch so schon wahrgenommen. Also, weiter im Text: Wenn Sie Ihr Geld bitte in die Tasche, die mein Kollege gleich aufhält, geben würden, wären wir Ihnen sehr verbunden", setzte Rob fort.
In seiner Stimme schwang ein beruhigender, aber doch befehlerischer Unterton mit. Seine Art der Ansprache hatte etwas von Sarkasmus und Gentlemen. Eine undefinierbare Mischung aus beidem.
Rob blickte zu Dave und nickte ihm zu. Dave wusste, was zu tun war und zog eine kleine Tragetasche ohne jegliche Aufschrift aus seiner Hosentasche.
"Wenn ich nun um den Obolus bitten dürfte", sagte Rob, wandte sich in Richtung der Kasse und ging auf diese zu. "Sorge du dich um unsere High Society. Ich werde in der Zwischenzeit mit unserem Roten Baron parlieren."
Dave öffnete die Tasche und streckte sie der Dame an dem Zeitungsregal entgegen. Diese öffnete breitwillig ihr Portemonnaie und warf ihr gesamtes Geld hinein. Er sah zwei orangene, einen blauen und einen grauen Schein, dazu hörte er noch das Klirren einiger Münzen.
"Wir haben hier etwa hundertdreißig", sagte Dave.
"Sehr gut", erwiderte Rob. "Seien Sie versichert, junge Frau, das Geld ist bei uns besser angelegt als in irgendwelchen Magazinen", ergänze er.
Rob war nun an der Kasse angekommen. Der junge Kassierer stand einem Riesen gegenüber. Die Szene wäre einer Verfilmung des Kampfes zwischen David und Goliath gleichgekommen, nur dass David dieses Mal vermutlich keine Steinschleuder dabeihatte.
Rob beugte sich leicht über den Tresen und zeigte auf die Kasse.
"Öffnen", sagte er.
"Das ... das kann ich wirklich nicht machen. Ich, ich verliere meinen Job und ...", stotterte der junge Kassierer.
"Willst du lieber deinen Job verlieren oder dein Leben ...? Deine Entscheidung!", sagte Rob.
Er griff unter sein T-Shirt in den Hosenbund und zog einen silbernen Revolver 9mm heraus. Diesen hielt er direkt auf den jungen Mann hinter der Kasse gerichtet.
"Was soll das?", fragte Dave mit unsicherer Stimme. Seine Nervosität war nun kein Geheimnis mehr. Ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken herunter. Hatten Sie nicht vereinbart, sie würden den Überfall ohne echte Waffen durchziehen? War es Eddys Idee gewesen, doch eine Waffe mitzunehmen? Und woher zum Teufel hatte Rob auf einmal diesen Revolver?
"Ganz ruhig, Kleiner. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt", sagte Rob.
Dave wollte noch etwas sagen, doch er bemerkte, dass er schlagartig einen trockenen Mund bekam. Es war, als wäre sein ganzer Speichel mit einem Mal verpufft. Er konnte nicht einmal mehr vernünftig schlucken. Als wäre er einen Marathon gelaufen, ohne auch nur einen Tropfen Wasser zu trinken.
"Die Kasse! Das Geld! Jetzt!", sagte Rob. Seine Stimme war nun tiefer und wesentlich ernster als noch bei der ersten Ansprache vor weniger als zwei Minuten.
Mit einem Mal wandelte sich die Situation.
Klar, ein Überfall ist ein Überfall, dachte Dave. Aber ein Überfall mit einer Waffe ist eine ganz andere Liga, setzte er seinen Gedanken fort.
Die Anspannung war förmlich zum Greifen nah. Sie durchzog den Raum wie eine dicke, dichte Nebeldecke, die selbst das stärkste Licht kaum zu durchdringen vermochte.
"Öffnest du jetzt die Kasse oder muss ich rumkommen und sie aufbrechen?", fragte Rob.
Der Kassierer stand wie angewurzelt da. Seine Augen waren weit aufgerissen. Auf seiner Stirn hatten sich bereits einige Schweißperlen gebildet, die unaufhaltsam über die Stirn, die Brauen bis in die Augen liefen. Rob blickte an dem Jungen herunter, bis er in Höhe der Brust ein Namensschild mit der Aufschrift "J. Smith" erkannte.
"Nun, Herr Smith, wie ich sehe, hat es Ihnen die Sprache verschlagen, da werden wir wohl nicht drum herumkommen ...", erklärte Rob, als der junge Herr Smith wie von Geistern gelenkt mit seinen Fingern anfing, den PIN zur Öffnung der Kasse einzugeben. Sein Blick war dabei kerzengerade nach vorne gerichtet. Ohne auch nur einmal zu blinzeln oder nach unten zu sehen, gab er den Code ein. Als nach der sechsten Ziffer ein kurzes Bing erklang, klackte der Kassendeckel und klappte nach oben auf.
Rob griff mit seiner linken Hand über den Tresen, direkt vor Smith in die Kasse. Er griff von links nach rechts in alle Fächer, in denen Geldnoten gelagert waren, und stopfte diese nach und nach in seine Stofftasche. Als er auch den letzten Schein gegriffen hatte, lehnte er sich wieder zurück, um nicht mehr über dem Tresen zu hängen. Er blickte den jungen Smith an und sagte: "Vielen Dank für die Kooperation. Ich werde Ihr Engagement positiv in Erinnerung behalten."
Noch bevor er sich umgedreht hatte, hörte er, wie sich die Schiebetür am Eingang öffnete und jemand einen Fuß in den Verkaufsraum setzte. Dave war so von der Situation überrumpelt, dass er nicht mitbekommen hatte, dass ein Auto vor der Tankstelle gehalten hatte.
Rob drehte sich in Richtung Eingangsbereich, um zu sehen, wer gekommen war. Er hielt den Revolver in der rechten Hand, in der linken die Stofftasche mit dem Geld.
Aus dem Augenwinkel konnte er den Umriss einer männlichen Person erkennen, die genau in seine Richtung blickte. Sie hielt etwas vor dem Körper zielgerichtet in seine Richtung.
Der Klang eines Pistolenschusses peitschte durch den Raum. Rob spürte einen stechenden Schmerz an seinem rechten Bein. Er umklammerte mit seiner rechten Hand weiterhin den Revolver und zielte in Richtung der Schiebetür. Dann zog er am Abzug. Es vergingen gefühlte Minuten, bis das Projektil durch den Lauf getrieben wurde.
Zeitgleich mit dem Schuss von Rob peitschte erneut ein Pistolenschuss von der Eingangstür durch den Laden. Er spürte, wie ein Fremdkörper seine Brust bis zur Schulter durchbohrte. ...
Die Leben der Männer stehen auf Messers Schneide! Wer wissen will, was zuvor passiert ist und wie es weitergeht, liest "Guardian Angel", den spannenden Thriller von Hendrik Hartmann.
© Alles läuft nach Plan, bis ein Fremder auftaucht: Für den Textauszug zur Buchvorstellung "Guardian Angel" danken wir dem Autor Hendrik Hartmann sehr herzlich, 03/2021.
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