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Drachen sind, der Mythologie nach, riesige Lebewesen von beängstigender Kraft und in unserem Kulturkreis nicht gerade positiv belegt. Hat doch der heilige Georg einen solchen Drachen als Symbol des Bösen getötet und wird darum noch heute gefeiert. Außerdem hatten sie immer Appetit auf Jungfrauen, die Drachen. Und so manche Heldengeschichte handelt von einem kühnen Recken, der eine holde Prinzessin vor einem Feuerspucker rettet. In Asien hingegen sind Drachen gern gesehene Glücksbringer und verkörpern durchaus gute Mächte. Es kommt auf den Blickpunkt an.
Doch der Drache als Symbol ist weitaus älter – er ist ein Bild der großen Schlange, der Erdmutter selber. Als Ouroboros, der Lindwurm, der sich selber verschlingt und neu gebiert, verkörpert er Ende und Anfang von allem und steht für die Erneuerung. Drachen sind geflügelt, und deshalb weisen sie auch auf überragende Geisteskräfte hin. Es geht um Neues, um das schöpferische Element. Hier brechen sich große Ideen Bahn, hier beginnen schicksalhafte Veränderungen.
Dass der Drache zu den Krafttieren zählt, obwohl er keine Entsprechung in der realen Fauna hat, ist nur vordergründig unlogisch, denn das Bild dieses Wesens ist in uns allen verankert. Jeder Mensch weiß, was ein Drache ist, so als würden einem diese Tiere tatsächlich begegnen können.
Alle Mythen dieser Welt kennen die Schlange oder eben auch den Drachen, der etwas mit der Schöpfung zu tun hat, als Symbol der Weltenschlange und somit des Lebens. Dass gerade hier im christlichen Europa Drachen zum Bösen gerechnet werden, mag mit dem biblischen Sündenfall zu tun haben, der ja durch eine Schlange zustande kam. Die Verehrung der Erdmutter und der Schlange, die aus der Vorzeit noch lebendig war, zumindest noch in einigen Aspekten, wurde so in das Gegenteil verkehrt und der Drache wurde "verteufelt".
Der Drache als Krafttier erscheint in Träumen, in Visionen oder vielleicht auch in Geschichten und Bildern. Macht er sich bemerkbar, indem er sich in die Gedanken schleicht und eine gewisse Präsenz erreicht, dann kündigt sich etwas Bedeutsames an. Jeder Mensch hat Potenzial, hat Kräfte, die er manchmal nicht einmal selber kennt. Oder er weiß darum und ist auf die eine oder andere Art gebunden oder verunsichert. Man würde gerne etwas Bestimmtes tun oder etwas Neues beginnen – man weiß aber nicht, wie man die Hürde nehmen soll. Der Drache sitzt sozusagen im Inneren und döst vor sich hin ... die Kräfte und Talente sind nicht erwacht.
Aber wenn er den Kopf hebt und die Flügel spreizt, um sich zu erheben, bleibt nichts, wie es war. Er setzt ungeahnte, aber auch ungebändigte Energien frei, die man lernen muss, zu beherrschen.
"Lass zu, dass deine Kraft sich entfaltet. Lerne, wie du deine Energien lenken und nutzen kannst. Besteige den Drachen, erfühle die Lebenskraft und die Möglichkeiten in ihrer ganzen Fülle. Es wird Zeit, Verantwortung zu übernehmen und dein Leben zu gestalten. Du bist Schöpfer deiner Realität, du verfügst über Magie – nutze das Potenzial."
Zu weiteren Krafttiere Beiträgen: Der Delphin | Das Eichhörnchen | Die Eidechse | Das Einhorn | Der Elch
© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Der Drache": Winfried Brumma (Pressenet), 2013. Die Abbildung des Lindwurms Ouroboros stammt von Lucas Jennis, Lizenz: gemeinfrei
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