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Katzen mag man entweder, oder man hasst sie, bzw. hat ein "ungutes Gefühl" bei ihnen. Selten hat jemand eine völlig neutrale Haltung zu den eleganten Dämmerungsjägern.
Mit Hexerei und Schadenszauber wurden Katzen zusammengebracht, und noch heute hört man oft den Spruch: "Katzen sind falsch, da lob ich mir den treuen Hund." Katzen sind natürlich keineswegs "falsch", sie agieren nur etwas anders, als wir das von den Hunden gewohnt sind. Ihr geheimnisvolles Wesen macht die Katze vielleicht ein wenig suspekt, diese Schöne der Nacht, die eben noch völlig außer sich gerät beim Streicheln von der Hand des geliebten Menschen, sich kurze Zeit später aber in ein sehr effektives Raubtier verwandelt – sobald sie nämlich in eigener Sache unterwegs ist.
Anders als die Hunde haben sich die Katzen niemals völlig vereinnahmen lassen. Zwar sind sie tatsächlich in ihrer Zuneigung ebenso treu und beständig wie Hunde, doch sind sie niemals völlig vom Menschen abhängig geworden. Die verwöhnteste Salonkatze ist meist in der Lage für sich selber zu sorgen, wenn sie es muss – oder wenn es ihr in den Kram passt. Wären sie Menschen, erschienen sie wohl als überaus charmante Gesellschafter, hinreißend geheimnisvoll und bezaubernd ichbezogen. Vor allem würde so ein Mensch nichts darauf geben, was andere über ihn denken – mit gelangweilter Miene zöge sich so eine Persönlichkeit in ihre eigene, geheimnisvolle Welt zurück. Das macht in vielen Teilen das Wesen der Katzen aus: die Unabhängigkeit.
"Mach dich nicht abhängig von den Launen und den Meinungen der anderen oder von toten Dingen. Sei ganz du selber und sei Herrscher in deinem eigenen Leben und Bereich. Du schuldest nichts, du gibst nur freiwillig – aber das von ganzem Herzen." So könnte die Botschaft lauten, welche die Katze uns leise zuraunt. Es geht hier immer um die persönliche Freiheit, die jeder besitzt, auch wenn er Beruf und Familie gerecht werden muss. Zwänge und Notwendigkeiten sind für uns alle täglich eine neue Herausforderung – aber die kann man meistern, ohne sich selber zu verlieren, indem man sich unfreier macht, als tatsächlich notwendig.
Katzen haben – obwohl hervorragend an das Leben mit Menschen angepasst – nie alles von sich aufgegeben. Und gerade deshalb sind sie nicht zu beherrschen – sie haben ihre Geheimnisse bewahrt. Wo die Katze auftaucht, ermuntert sie uns, ein wenig von ihrem Wesen anzunehmen – man muss kein Egoist sein, um sich Unabhängigkeit zu bewahren. Egoisten sind Katzen nämlich durchaus nicht, mag es auch manchmal so scheinen. Wer jemals eine Mutterkatze mit ihren Jungen beobachtet hat, weiß das – die Feliden sind sehr liebevolle Wesen. Aber das schließt den Stolz nicht aus – sie machen sich nicht klein, sie wollen akzeptiert und geliebt werden, wie sie sind.
Und das ist letztendlich das Beste, das einem passieren kann.
Zu weiteren Krafttiere Beiträgen: Das Kamel | Die Schlange (Kobra – Python – Boa) | Der Kojote (Steppenwolf) | Der Kolibri | Der Kranich
© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Die Katze": Winfried Brumma (Pressenet), 2014.
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