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Mögen Sie wunderschöne alte Hausfassaden, die mit Efeu geradezu bedeckt sind? Oder vielleicht Gärten, in denen sich Efeu an den uralten Linden entlangrankt? Sieht das nicht malerisch aus, und hat es nicht etwas Romantisches? Etwas Magisches?
Zwar hat die ultimative Kletterpflanze einen schlechten Ruf, weil sie das Mauerwerk angreift, aber man sieht den Efeu doch gerne. Ganz gerechtfertigt ist der schlechte Ruf allerdings nicht, denn schaden kann der Efeu, lateinisch Hedera helix, eigentlich nur dann, wenn die Fläche schon beschädigt ist. Zudem schnürt diese immergrüne Pflanze den Bäumen durchaus nicht das Leben ab; es ist eine Sache auf Gegenseitigkeit.
In früheren Zeiten war diese anschmiegsame Pflanze ein Symbol für Auferstehung oder ewiges Leben. Deswegen fand und findet man den Efeu auch häufig auf Friedhöfen, jedenfalls in der Vergangenheit. Heutzutage halten die Gärtner den hartnäckigen Gesellen gerne von den gepflegten Grabanlagen fern. Dabei gehört er irgendwie dazu, denn er gibt altem Mauerwerk oder gar alten Skulpturen in Parks oder auf alten Friedhöfen etwas unwiderstehlich Idyllisches. Was wäre eine Burgruine ohne den Efeu? Seien Sie ehrlich: es würde eindeutig etwas fehlen. Dass man ihn auf Gräbern findet, hat wahrscheinlich etwas mit dem Symbolgehalt in Bezug auf das immerwährende Leben zu tun.
Aber der Efeu hat mehr zu bieten als pittoreskes Dekor. Er war schon in den alten Zeiten als hochwirksame Arzneipflanze bekannt. Zwar wurde er sehr vorsichtig dosiert, denn giftig ist er (wegen der enthaltenen Saponine) allemal und kann bei unsachgemäßer Anwendung sehr unangenehme Wirkungen zeigen. Doch wegen seiner schmerzstillenden Wirkung war er bei Heilkundigen sehr beliebt. Er wirkt schleimlösend und entkrampfend, sowie schmerzlindernd und keimtötend. Man hat die Pflanze früher auch bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Es gibt alte Berichte, die vom Efeu als Mittel zur Empfängnisverhütung berichten; erwiesen ist das allerdings nicht.
Viele Pflanzen, die wir täglich irgendwo sehen und die wir gar nicht bewusst wahrnehmen, so wie den Efeu, der sich irgendwo um einen Baum rankt, sind wirksame Helfer. Wir wissen es nur nicht mehr.
© "Der Efeu hat mehr zu bieten als romantisches Dekor": Textbeitrag und Abbildung von Winfried Brumma (Pressenet), 2018.
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