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Schon im Vorwort wird der Leser überaus eindringlich vor Schilderungen von Gewalt, Rassismus und Herabwürdigung gewarnt. Genau darum geht es in dem Buch von Nina Casement. Die Geschichten in "Dehumanisation: Wege in den Terror" sind aufwühlend, sehr real und mutig, denn sie beschreiben den allgegenwärtigen Terror in unserer Welt aus der Sicht der Täter. Und genau das macht dieses Buch so wichtig.
Der Abscheu gegenüber Anschlägen islamistischer Terroristen ist durchaus begründet. Denn sie sind böse, zerstörerisch, mörderisch und passen nicht in eine zivilisierte Welt. Aber auch das, was die Menschen zu Tätern macht, passt ebenso wenig hinein.
Nina Casement erzählt in kurzen Episoden die Geschichten dreier Männer, die aus unterschiedlichen Gründen in diesen Sog gezogen werden.
Da ist der junge Iraker, dessen Bruder völlig gebrochen aus amerikanischer Gefangenschaft zurückkehrt und sein Trauma nicht überlebt. In gewisser Weise naiv gerät der Mann in das Netz eines Fängers, der ihn für ein Selbstmordkommando indoktriniert und ihn – ebenso wie die Menschen, die seinen Bruder gefoltert haben – völlig entmenschlicht und zu einem Werkzeug herabwürdigt. Geschickte Lenkung und das Ausnutzen der Mentalität des jungen Irakers, der bestimmte Vorstellungen von Pflicht und Ehre hat, machen ihn zu einem Werkzeug.
Dann gibt es den Engländer, dessen krude Vorstellungen ihn in einen Wahn führen, der viel mit Macht, Männlichkeit, Kriegertum und einer völlig unsozialen Persönlichkeit zu tun hat. Hinzu kommt die Realitätsferne, die sich durch die Nutzung gewisser Online-Game-Foren entwickelt haben. Ein Mentor, der ähnlich wie der des jungen Irakers genau weiß, wie die Töne auf dem Instrument der Beeinflussung zu spielen sind, kommt hinzu. Und ein Mann verfällt dem Heldenwahn.
Ein dritter Mann in der Erzählung ist Iraner, der in England lebt und den täglichen Herabwürdigungen mit innerer Stärke begegnet, da er vieles hat, was die anderen beiden nicht haben. Er hat eine Frau, mit der er in Liebe lebt, und bald wird er Vater – ein Kind, das er jetzt schon innig liebt. Auch er wird, völlig unverschuldet, in das Umfeld des Terrors hineingezogen.
Menschen werden in die Arme des Terrors getrieben aus vielen Gründen. Dieses Buch veranschaulicht das auf eindringliche Weise. Terroristen werden gemacht. Sie sind keine Amokläufer, sie sind programmiert. Die Auslöser sind diejenigen, die ein Klima schaffen, in dem der Terror gedeihen kann. Und es finden sich immer welche, die das ausnutzen und rekrutieren, ohne dabei selbst in die Schusslinie zu geraten. Es ist eine Entmenschlichung. Auf jeder Seite.
Die schonungslose und fesselnde Geschichte ist eine Mischung aus zeitgenössischer Literatur, Drama und ein wenig sozialkritischer Fiktion. Die Handlung ist stark geprägt von realistischen Elementen und bietet wertvolle Einsichten in das menschliche Leben. Die erschütternden Szenen in diesem Buch vergisst man nicht.
Meine Leseempfehlung: "Dehumanisation: Wege in den Terror" umfasst als Taschenbuch 284 Seiten und ist im August 2025 im T.O.R. Verlag erschienen. Der Roman von Nina Casement kann auch als E-Book erworben werden.
Diese Buchvorstellungen finden Sie hier auf unserem Portal:
– "Jagdsaison: Ein mörderischer Reisebericht": Ein spannender Reisethriller.
– "Wild Card": Ein postapokalyptischer Roadtrip.
– "Kurzes Solo": 11 dramatische Kurzgeschichten.
– "Zufallstreffen: Fabian und Sven": Eine romantische Novelle mit ernstem Beiklang.
– "Kein Heldenleben": Eine Parodie auf Fantasy- und Rollenspielklischees.
– "Anny Bunny": Schattenseiten einer Industrie der Lust.
Mehr Informationen über die Autorin sowie ihre Romanprojekte und Kurzgeschichten finden Sie auf ihrer Webseite.
© "Dehumanisation: Wege in den Terror. Ein erschütternder Roman von Nina Casement": Eine Rezension von Izabel Comati, 12/2025. Herzlichen Dank an Nina Casement für das Rezensionsexemplar!
Unsere Bücher gibt es auch im Autorenwelt-Shop!
Taschenbücher von Eleonore Radtberger sowie von Ilona E. Schwartz
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