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Der Autorenname Don Tango sollte mittlerweile ein Begriff sein. Seine Romane "Der Kuss der Nofretete" (2018) und "Brennende Krokodile löscht man nicht" (2016) sind nicht nur für Freunde der Sprachvirtuosität ein absolutes Muss (unsere Rezensionen lesen Sie nach Klicks auf die zuvor zitierten Links).
Im Dezember 2020 nun meldet sich Don Tango mit "Die Augen des Horus" zurück, einem Wirtschafts-Thriller, den man auch als dystopische Fiktion bezeichnen kann. In diesem Roman nimmt er uns in eine düstere Zukunft mit, die sich auf den Versäumnissen der Gegenwart gründet.
Ob diese völlig anders gestrickte Geschichte mit den ersten beiden Werken dieses Ausnahmeautors mithalten kann, beleuchten wir in unserer Rezension.
Ausbeutung und Wachstum um jeden Preis haben den Planeten endlich so sehr geschädigt, dass die Vereinten Nationen eingreifen, um die skrupellosesten Profiteure im Zaum zu halten. Einfach ist das nicht, denn die gewohnten Tricks und Taktiken funktionieren immer noch, in dieser Welt des Jahres 2030.
Die Klimaveränderungen, neuen Seuchen und die verheerenden Auswirkungen auf die Finanzwelt haben alles verändert. Doch Gier, Hass und Ausgrenzung passen sich nun einmal sehr viel schneller an Katastrophen an, als es gut für die Welt ist. Die Vereinten Nationen versuchen ihr Bestes, den immer nachwachsenden Tentakeln des Bösen die Spitzen stumpf zu machen.
Und hier treffen wir Martin Horus. Desillusioniert, depressiv und nicht gerade von optimistischen Gedanken gebeutelt, driftet er immer wieder in Erinnerungen ab, verliert sich in Nebengassen seiner Wahrnehmung und läuft Gefahr, sich darin zu verlieren. Als Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen ist es nicht gerade einfach, ein hoffnungsvoller Märzhase zu sein.
Horus ist ein Nichtheld, wie er im Buche steht. Ein vielschichtiger Mensch, nicht smart, in mittleren Jahren, angeschlagen und immer wieder im Labyrinth seines Selbst zurückgezogen. Er passt in diese zu Grunde gerichtete, bankrotte Welt, die er dennoch zu retten versucht. Und dann will sein Vorgesetzter ein Treffen. Was Horus erfährt, verändert wieder einmal alles. Was dann folgt, ist der Auftakt zu einem Spiel, das nur Verlierer zulässt. Denn die Spielmacher sind diejenigen, denen nie ein Gewinn groß genug ist.
In gewohnter Weise jongliert Don Tango elegant mit Sprache und schafft dadurch eine spezielle Bildwelt. Und wie gewöhnlich will der Autor alles. Ökothriller, psychologischen Tiefgang, Spannung, echtes Anliegen – und das alles in einer runden, spannenden Geschichte, die gar keine Fiktion darstellt, sondern eine wahrscheinliche, nächste Zukunft aufzeigt.
Normalerweise scheitert ein Autor an so einem Anspruch. Ob das hier der Fall ist, entscheiden die Leser. Aber dafür müssen sie diesen plausibel aufgebauten Roman erst einmal lesen. Und das tut absolut nicht weh. Ganz im Gegenteil.
Von uns erhält der Wirtschafts-Thriller "Die Augen des Horus" eine klare Leseempfehlung. Die Taschenbuch-Ausgabe umfasst 273 Seiten und kann direkt über den Webshop des Autors erworben werden (ISBN 978-3981953329).
Lesen Sie auch unseren Beitrag zum ägyptischen Falkengott Horus als Krafttier.
© "Die spezielle Bildwelt eines Ausnahmeautors": Eine Rezension von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 02/2021. Dem Autor Don Tango danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar und die Abbildung des Buchcovers.
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