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Die Autorin Olivia Kleinknecht legte uns vor kurzem ihren Thriller "Der Regisseur" zur Rezension vor. In dem Buch geht es um einen italienischen Filmemacher, der sein schillerndes Leben wie seine Filme in Szene setzt. Ohne eine gewisse Absurdität würde dies wohl kaum umzusetzen sein. Doch ist die Grenze zum Wahnsinn nicht hauchdünn?
Vittorio Angelotti versteht sich selber als Jäger, als großen Manipulator. Das ist er auch, und nicht nur, weil sein Beruf als Filmregisseur das notwendig macht. Angelotti ist ein machtbesessener Egoist, der von niemandem wirklich etwas hält. Sich selber ausgenommen.
Unglaublich geschickt im Erkennen der niederen Beweggründe anderer Menschen nutzt er alles aus, was sich ausnutzen lässt, um sich jeden, der in sein Blickfeld gerät, gefügig zu machen. Ob nun im Bett, als bewundernde Anbeter oder fügsame Handlanger: Angelotti ist sich für nichts zu schade. Nicht, dass er keinen elitären Anspruch hätte, der Regisseur des Verderbens im Film und auch im Leben. Doch legt er die Parameter ständig nach Gutdünken fest.
Er hat mehr als einen Menschen an sich gebunden, so wie seine Mitarbeiterin, die unmerklich in eine Schattenexistenz Angelottis hineingleitet, oder seine Haushälterin und auch deren Sohn. Wen er nicht sexuell abhängig machen kann, bindet er mit Geld oder seinem Ruf als Meister. Er hält sich für einen Gott, doch auch er verfällt der Täuschung. Dicklich und aufgeputzt kommt er dem, was er selber in sich sieht, kaum nahe. Doch wie alle Despoten im eigenen Reich leidet er an Langeweile, an einer gewissen Übersättigung.
Und was nun unausweichlich ist, kommt letztendlich in Gestalt einer hasserfüllten Ehefrau, die den finalen Schritt tut und Mörder anheuert, die ihren Mann töten sollen. Durch blinden Zufall gerät der Regisseur in dieses filmgerechte Szenario hinein und gedenkt, sich in einer völlig neuen Rolle zu versuchen.
Doch auch einem Angelotti gleiten manche Dinge aus den Händen, gemäß der alten Wahrheit, dass Macht den Horizont verengt.
Die Autorin Olivia Kleinknecht hat mit "Der Regisseur" einen verstörenden und bösen Thriller geschrieben, der aufzeigt, wie schnell die Menschlichkeit verlorengehen kann, wenn Grenzen nicht mehr wahrgenommen werden.
Der 438-seitige Thriller, der vor Boshaftigkeit nur so knistert, erhält von uns eine absolute Leseempfehlung. Wegen einigen äußerst perfiden Szenen sollte das Buch jedoch nur volljährigen Lesern und Leserinnen vorbehalten bleiben.
Das Taschenbuch "Der Regisseur" wurde im August 2019 veröffentlicht. Der Thriller von Olivia Kleinknecht wurde auch als E-Book sowie als gebundene Ausgabe herausgegeben.
Hinweis: Unter dem Titel "Der Kuss (Der Regisseur 2)" wurde bereits eine Fortsetzung veröffentlicht. In einer Rezension wird andernorts beschrieben, wie "der eitle Regisseur Angelotti in wilde sexuelle Eskapaden flieht, die immer absurdere Formen annehmen." Diesen Titel gibt es als E-Book, gebundene Ausgabe sowie als Taschenbuch mit 188 Seiten.
© "Macht verengt den eigenen Horizont": Eine Rezension von Winfried Brumma (Pressenet). Herzlichen Dank an die Autorin Olivia Kleinknecht für das Rezensionsexemplar und die Abbildung des Coverbildes, 10/2019.
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