|
Die große Frage "Wer bin ich?" wird im vorliegenden Sachbuch von Dr. Hermann Rühle in drei Aspekte unterteilt: "Was bin ich?" beschäftigt sich mit unserem Geltungsbewusstsein, "Wie bin ich?" mit dem Selbstbewusstsein sowie dem Selbstwertgefühl, und die Frage "Wozu bin ich?" zielt darauf ab, was unserem Leben Sinn verleiht. Das Zusammenspiel von WAS, WIE und WOZU führt zu unserer Identität.
Rühles Buch ist ein Instrument zur Selbsterkundung. Dazu konfrontiert der Autor uns in erfrischend amüsanter Weise mit dem Jahrmarkt der Eitelkeiten. Dort ist das auffällige Treiben von Statusversessenen, Aufmerksamkeitssüchtigen und Bedeutungshungrigen zu beobachten. Uns Lesern wird klar werden, was andere sein wollen, aber nicht sind. Schlussendlich werden wir uns selbst auf die Schliche kommen. Schließlich wird der Autor die Zusammenhänge zwischen Identität, Geltungshunger und Selbstsicherheit enträtseln.
Durch ihre Selbsterkenntnis können die Leser an Selbstsicherheit gewinnen und ein höheres Durchsetzungsvermögen erlangen. Darüber hinaus können Statusversessene schnell entlarvt werden, wodurch die Gefahr, auf sie hereinzufallen, maßgeblich reduziert wird. In der Summe werden sich die Leser Schritt für Schritt der individuellen Beantwortung einer entscheidenden Frage nähern: "Bin ich, wer ich bin?"
Das 240 Seiten starke Taschenbuch "Was bin ich? Wie bin ich? Wozu bin ich?: Wie ich erkenne, wer ich wirklich bin" wurde Mitte August 2018 vom Verlag dielus edition herausgegeben (ISBN 978-3981938340). Das lehrreiche und amüsante Sachbuch von Dr. Hermann Rühle ist auch als E-Book im Online-Buchhandel unter der Genres Selbstfindung, Selbstbestimmung oder Lebensführung erhältlich.
Warum hauen Männer auf den Putz und machen sich zum Affen und Frauen eher nicht? Warum sind Statusversessene, Aufmerksamkeitssüchtige und Bedeutungshungrige überwiegend männlich und worin besteht der weibliche Anteil am Geschehen? "Männliche Selbstdarstellung und Statusorientierung sind ein Ergebnis weiblicher Auswahlkriterien", behauptet ein Mann, der Verhaltensbiologe Karl Grammer (2004, S. VIII). Das wollen wir genau wissen. Dazu blicken wir hinter die Fassaden der beiden Geschlechter und fragen, welches wahre Sein sich hinter dem schönen Schein verbirgt. Wenn wir aus anderen schlau werden, erfahren wir viel über uns selbst. ...
Alles dreht sich um den Status. Ein hoher Status ist eines der erstrebenswertesten Güter, weil mit vielen Vorteilen verbunden, mit Wertschätzung, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Freiheiten, Komfort. Die Bemühungen, sich vor dem Abstieg zu retten, spornen wirksamer zu Höchstleistungen an als der Drang nach oben. Wer will schon gerne Ansehen und Respekt einbüßen? ...
Warum wollte sich Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg auch noch einen Doktor zulegen, um ihn vor seine vielen Vornamen zu setzen? Er war doch auch so der beliebteste Politiker Deutschlands, hätte es locker zum Bayrischen Ministerpräsidenten bringen können und wurde schon als künftiger Bundeskanzler gehandelt. Seine Bescheidenheit hat ihm die Karriere ruiniert. Warum musste es ein banaler Doktortitel sein? Warum sich mit einer Doktorarbeit abmühen, in der hinterher neidische Zeitgenossen bösartig herumstochern? Den Professor hätte er umsonst haben können. Warum hat er das Weltwirtschaftsforum in Davos nicht genutzt? Dort sind ihm jede Menge Professoren über den Weg gelaufen. Diese Industrieschauspieler hätten dem jungen Kollegen aus der Politik flüstern können, wie man sich mit einer Spende, einigen Vorlesungen oder einem Blockseminar im Vorbeigehen den Professorentitel angelt. Ohne Risiko. Normalerweise gibt es ohne Fleiß keinen Preis, ohne Habilitationsschrift keinen Titel. Wer sich den Professor besorgt, statt erschreibt, kann auch nirgends abgeschrieben haben.
Warum reicht erfolgreichen Unternehmern und Managern ihr Erfolg nicht? Warum sind einige von ihnen auch noch scharf auf den Professorentitel? Ist ihnen nicht klar, dass ihre Neigung, sich mit einem Titel zu schmücken, eine entwertende Übertreibung bedeutet? Wo liegen die Ursachen dieser eitlen und letztlich selbstschädigenden Statusversessenheit? ...
Wer gut aussieht, kann von einer Karriere als Trophäenfrau träumen. Das wissen Boxenluder, Fußballbräute und junge Mexikanerinnen. Schönheitskönigin ist der Traumberuf in den Hochburgen des mexikanischen Drogensumpfes. Wer es dazu bringt, kann es zur Trophäenfrau eines Drogenbarons bringen.
Damit sind wir bei einer besonderen Variante der Ruhmmehrung. Zwei bedeutende Menschen, meist eine Frau und ein Mann, kooperieren zur gemeinsamen Bedeutungserhöhung. Manchmal dient das Ganze auch der gegenseitigen Auffrischung verblassenden oder der Kosmetik fragwürdigen Ruhmes. Auch die Liebe kann eine Rolle spielen. Das wissen wir von Erich Fromm. Der soll gesagt haben: "Die Liebe ist oft nichts anderes als ein günstiges Tauschgeschäft zwischen zwei Menschen, die dabei entsprechend ihrem Wert auf dem Personenmarkt so viel wie möglich für sich herausschlagen."
Warum macht sich ein Geltungssüchtiger auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zum Affen? Tickt er nicht richtig? Fällt ein Mann aus der Rolle, hat normalerweise eine Frau ihre Finger im Spiel. Denn: Die Evolution führt Regie! Sie beschert uns eine verblüffende Antwort auf die Frage "Wer bin ich?". Uns gibt es, weil alle unsere Vorfahren ein Grundprinzip beherzigten: Mach dich nicht vom Acker, solange du deine Gene noch nicht weitergereicht hast! Jeder unserer Ahnen ist erst dann mehr oder weniger sanft entschlafen, nachdem er sich mit einem Partner des anderen Geschlechts verbündet und neues Leben gestiftet hatte. Wer also bin ich? Diese Frage ist geklärt: Ich bin das Ergebnis einer jahrtausendealten evolutionären Erfolgsgeschichte!
Männliche Leser müssen tapfer sein, wenn wir uns mit ihrem aktiven Anteil am evolutionären Geschehen befassen, Leserinnen kommen besser weg. Das Leben des Mannes besteht aus Sicht des Evolutionspsychologen Geoffrey Miller (2001, S. 103 ff.) von Geburt an aus einer mehr oder weniger lustigen Seefahrt auf einem sinkenden Gefangenenschiff. Seine Gene sind in einem Körper gefangen, der früher oder später untergeht. ... Aus den Genen der männlichen Spermien und den Genen der weiblichen Eizelle wird ein neues Schiff auf Kiel gelegt. Gene sind so lange unsterblich, solange sie es schaffen, sich von einem früher sinkenden Schiff auf ein später sinkendes Schiff zu retten. ...
Wollen Mann und Frau ihren evolutionären Auftrag erfüllen, führen die unterschiedlichen Voraussetzungen, die beide mitbringen, zu einer ziemlich ungerechten Arbeitsverteilung. Der Mann investiert ein paar Kopulationsminuten und einen Teelöffel Sperma, die Frau neun Monate Schwangerschaft. Ein Mann kann (wenn er willige Partnerinnen findet) jede Nacht ein Kind zeugen. Spermien gibt es im Überfluss, Eizellen sind knapp und somit wertvoll. Die Angebot-Nachfrage-Logik erklärt, warum Männchen um das knappe Angebot buhlen müssen und Weibchen aus dem Vollen schöpfen und wählen können. Aus dem Film "Unterwäschelügen" von Klaus Lemke lernen wir: "Eine Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert."
Männer sind einfacher strukturiert als Frauen und besitzen keine besonders feine Nase beim Aufspüren weiblicher Qualitäten. Die Evolution hat ihnen für die Streifzüge auf dem Partnermarkt zwei einfache Suchkriterien mitgegeben: Jugend und Schönheit. Beides signalisiert genetische Fitness und erhöht beim gemeinsamen Nachwuchs die Chance, zu überleben und sich erfolgreich fortzupflanzen.
Frauen stürzt die Evolution bei der Partnerwahl in ein Dilemma. Auch sie wollen ihren Sprössling mit der besten Genausstattung auf die Reise schicken und würden aus der Bewerberschar der Möchtegern-Väter am liebsten einen fitnessstrotzenden Ronaldo-Typen wählen. Der soll sich aber, nachdem er seine Prachtgene bereitwillig herausgerückt hat, nicht aus dem Staub machen, sondern sich an der Pflege und am Gedeihen des Nachwuchses beteiligen. ...
Ein innerer Kompass aus grauer Vorzeit, der unser Verhalten mitbestimmt, bringt Männer zur Geltung und der Kosmetikindustrie Umsätze. Wir haben die Steinzeit verlassen, aber die Steinzeit hat uns noch nicht verlassen. ...
© "Verhaltensbiologie: Über Selbstdarsteller und Trophäenfrauen": Textauszüge aus "Was bin ich? Wie bin ich? Wozu bin ich?" und Abbildung des Buchcovers mit freundlicher Genehmigung des Verlages dielus edition, 10/2020.
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Autor werden |
Buch-Rezensionen |
Ratgeber |
Sagen & Legenden |
Fantasy Mythologie |
IT & Technik |
Krimi Thriller |
Fachartikel & Essays |
Jugend- & Kinderbücher |
Bedeutung der Tarotkarten |
Bedeutung der Krafttiere
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed