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Liebe, Leidenschaft und die Coolness, die man in über Jahrzehnte langer Bühnenpräsenz bekommen kann. Der Düsseldorfer Musiker und Bandleader Freddy Schauwecker hat sie. Von den Anfängen in renommierten Jazzclubs, Gigs überall in Europa und in New Orleans. Auch mit namhaften, internationalen Interpreten dieser Szene.
"It don't mean a thing, if it ain't got that Swing" ist das Motto dieses vielseitigen Mannes, der seiner Jugendliebe, dem traditionellen Jazz und Swing, bis heute treu geblieben ist. Sein Buch "Back To The Roots Of Jazz" ist eine sehr leidenschaftliche Liebeserklärung an all diese Evergreens.
Ein Road-Trip an legendäre Orte und Clubs, zu vielen unvergessenen Titeln, die einst die Welt zum Tanzen brachten oder zu Tränen rührten. Und zu den wunderbaren Entertainern, die der Welt diesen neuen Sound schenkten. Sie alle haben in diesem Buch wieder ihre erfolgreichen Auftritte.
Die Softcover-Ausgabe von "Back To The Roots Of Jazz: Die grandiosen Storys der legendären Titel. Mit Buddy Bolden ging's los" umfasst 450 Seiten, auf denen Freddy Schauwecker in Dutzenden von Kapiteln die Musikgeschichte des Jazz wiedergibt. Sein Sachbuch hat er mit zahlreichen Abbildungen versehen und ist unter der ISBN 978-3960040200 über jede gute Buchhandlung lieferbar. Als Herausgeber fungiert der Verlag BookOnDemand vabaduse, der eine aktualisierte und erweiterte Auflage im September 2019 veröffentlichte.
Jelly Roll Morton, King Oliver, Louis Armstrong, Clarence Williams, Sidney Bechet, Duke Ellington oder Count Basie sind nur einige Namen legendärer Musiker, deren Stücke heute noch gespielt werden.
Für den Autor dieses Buches, Freddy Schauwecker, ist Jazz keine intellektuell abgehobene, sondern eine den Alltag bereichernde Musik, die vom Leben erzählt, von Freud und Leid, die logischerweise Lebenserfahrung voraussetzt und im Geiste der Protagonisten von New Orleans auch einen individuellen, unangepassten Lebensstil impliziert.
Die über hundertjährige Geschichte des Jazz steckt hinter all den Noten, die – das sei nebenbei erwähnt – viele der Urväter des Jazz häufig gar nicht lesen konnten, voll aufschlussreicher Geschichten und reizvoller Anekdoten über Musiker, Titelbezeichnungen, berühmte Orte, die – soweit noch vorhanden – oft als Pilgerstätten mancher Jazzfans und für ein Verständnis stilistischer Entwicklungen bedeutsam sind. ...
Schauweckers Begeisterung und Leidenschaft führten ihn an historische, mit dem Jazz verbundene Orte in der ganzen Welt, die er durch seine Berichte dem Vergessen entrissen hat. Seine Geschichten über die Entstehung einzelner Titel sind unschätzbare Quellen nicht nur für Musiker, die ihrem Publikum nicht nur Musik sondern mit ihren Ansagen auch immer Anekdoten und Hintergrundinformationen auf den Weg geben wollen.
Der im September 1877 geborene Kornettist Charles Joseph "Buddy" Bolden wurde als Leader der Band auserkoren, die als erste Jazz spielte, New Orleans Jazz. Seine erste Gruppe hatte er mit 18 Jahren gegründet und es heißt, dass er in der Zeit von 1900 bis 1906 der populärste und mit Abstand beliebteste Musiker in New Orleans war. Sein Beruf war Frisör. Auch soll er als Pflasterer gearbeitet haben.
Musik allerdings war seine Leidenschaft. Mit seiner Band spielte er in erster Linie in den zahlreichen Tanzhallen. Auch im 1897 eröffneten Storyville, dem Bezirk zwischen der Basin, Iberville, St. Louis und der North Robertson Street. Im Stadtteil Tremé, angrenzend an das French Quarter.
Der legendäre, bei New Orleans geborene Posaunist (Zug-Posaune) Kid Ory berichtete, dass Bolden um 1902 vor seinen Auftritten bei Tanzveranstaltungen oft ans offene Fenster trat und sagte "Nun will Vati mal die Kinder nach Hause rufen". Dann hielt er sein Horn aus dem Fenster, blies kräftig hinein, und alle kamen. Das machte er auch bei Auftritten in der "Funky Butt Hall" (Smelly Bottom Hall), die in "Back O' Town" auf der 1319 Perdido Street lag, dem südwestlich von Storyville gelegenen Nachbarbezirk, dem damaligen Vergnügungsviertel, der farbigen Alternative zu Storyville.
Hier, in der meistens sehr gut gefüllten, nach 1866 gebauten, einstigen "Union Sons Hall" war Samstagabends Party angesagt. Es wurde getrunken, gefeiert, getanzt. Die Band spielte bis in den frühen Morgen. Dann war plötzlich Schluss mit lustig und Hektik war angesagt. Es blieb nicht viel Zeit, um die alkoholischen Nachwehen zu entfernen, zu lüften und das Mobiliar wieder da zu platzieren, wo es eigentlich hingehörte. Das alles passierte unter Stress, denn schon wenige Stunden nach diesen Tanz-Orgien musste die Baptistische Gemeinde hier ihren Sonntagmorgen-Gottesdienst abhalten. ...
Der Klarinettist Alphonse Picou, Erfinder des bekannten Klarinetten-Solos von High Society, erzählte: "Buddy war lauter als Armstrong. Der Lauteste, den es je gegeben hat, denn sein Kornett klang ohne Mikrophon so laut, wie das von Louis Armstrong mit Mikrophon". Diese Location wurde nach dem damaligen Modetanz "Funky Butt" genannt. Dabei handelte es sich nicht um einen Tanz im klassischen Sinn. Er hatte kaum Tanzschritte, sondern fast ausschließlich Körperbewegungen. Dabei lifteten die Mädels zu rhythmischen Körperbewegungen ihren Rock oder Petticoat mehrmals, um zu zeigen, was sie Tolles darunter trugen. Irgendwie eine frivole Form einiger Figuren des französischen Cancan. Oft roch es auch stark nach Schweiß, Alkohol und billigem Parfüm, wurde berichtet. ...
Bunk Johnson, zweiter Kornettist in Boldens Band berichtete, dass Buddy der erste war, der in der Stadt am Mississippi-Delta, der Creszent City, anfing Jazz zu spielen und er behauptete weiter: "Seine Band machte ganz New Orleans verrückt und alles rannte wie wild hinter ihm her. In ganz New Orleans sprach man nur von Buddy Bolden und ich gehörte zu seiner Band. Das war zwischen 1895 und 1896, und wir hatten damals noch keine Dixieland Jazz Band. Und nun will ich euch erzählen, warum "King" Buddy Bolden's Band die erste war, die Jazz spielte, das kam daher, weil keiner in der Kapelle auch nur eine Note lesen konnte. Ich selbst konnte improvisieren wie fünfhundert Mann. Somit steht fest, und jeder soll es erfahren, dass Bunk Johnson und "King" Bolden's Band die ersten waren, die mit Jazz in New Orleans oder sonst wo angefangen haben".
Für viele Trompeter war und wurde neben Louis Armstrong und Bix Beiderbecke auch Buddy Bolden Vorbild, Orientierung, Vater, Phänomen, usw. Auch die erste, einstige englische Trompeter-Garnitur, u.a. mit Pat Halcox, Alex Welsh und Humphrey Lyttelton, war von Bolden angetan und bewunderte ihn. Der einst führende Trompeter im Stil von Louis Armstrong, Rod Mason, fühlte sich seit seiner Jugend dem New Orleans Jazz gegenüber verpflichtet. Er sagte über Bolden: "Fast jeder meiner Kollegen und ich bewundern die Dynamik und Begeisterungsfähigkeit, die Buddy Bolden nachgesagt werden. Er spielte bis in die frühen Morgenstunden 'Funky Butt' und viele andere der damals üblichen Titel zum Tanz, auch in der "Funky Butt Hall" am Ende des Häuserblocks, wo Louis Armstrong geboren wurde".
Tonaufnahmen von Boldens Band sind nicht vorhanden. Eine Aufnahme wurde 1904 auf Tonwalze gemacht, die allerdings nicht überliefert wurde. Es existiert auch nur eine Original-Abbildung von Bolden. Darauf ist er mit seiner Ragtime- bzw. Jazzband zu sehen. Sie wurde 1903 von einem unbekannten Fotografen gemacht. Sie wird oft unterschiedlich "aufgemotzt" und meistens seitenverkehrt gezeigt. ...
Zu dieser Zeit wurde viel gesungen. Das befreite. Viele Nummern dieser Szene, die heute fast ausschließlich instrumental zu hören sind, wurden zu dieser Zeit fast ausschließlich gesungen. So auch die im April 1921 von 'Daisy Martin and Her Five Jazz Bell Hopps' in New York aufgenommene, interessante Version des "Royal Garden Blues". Es ist die erste Aufnahme dieses Titels überhaupt. ...
Im November 1931 starb Buddy Bolden und der einstige, erste "King of Jazz", der legendäre und oft euphorisch gefeierte Kornettist wurde in einem nicht gekennzeichneten Grab für Mittellose auf dem "Holt Cemetery" in New Orleans beigesetzt. Er war über viele Jahre in Vergessenheit geraten. Erst etliche Jahre nach seinem Tod, wurde ihm auf diesem Friedhof ein Gedenkstein gewidmet. ...
© Für die Textauszüge zur Buchvorstellung "Back To The Roots Of Jazz: Die grandiosen Storys der legendären Titel. Mit Buddy Bolden ging's los" sowie die Abbildung des Buchcovers danken wir BookOnDemand vabaduse, ein Imprint der Westarp Verlagsservicegesellschaft mbH, 08/2021.
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