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Den Lesern ist der Autor Marc Vollmer durch seinen 2021 veröffentlichten Debütroman "Blinde Arroganz" bekannt. Diesen rasanten Techno-Thriller hatten wir auf unserem Portal hier vorgestellt: Cyberkriminalität ist keine Science-Fiction mehr.
Vollmers zweiter Roman "Künstliche Gerechtigkeit: Aufgeben heißt verlieren", der Mitte 2024 erschien, behandelt die komplexen Themen Künstliche Intelligenz, Ethik und menschliche Interaktion in einer zunehmend digitalisierten Welt. Der Autor hat uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, das wir nachfolgend beurteilen werden.
Vollmer weist darauf hin, dass reale KI-Assistenten zum Zeitpunkt der ersten Entwürfe seines Romans noch nicht verfügbar waren und somit seine Romanveröffentlichung überholt haben.
In den ersten Kapiteln werden einige zentrale Figuren vorgestellt. Unter anderem wird die Geschichte von Josch erzählt, der in die Hacker-Szene involviert ist und in Sachen Cyberkriminalität ermittelt. Josch hat eine komplizierte Vergangenheit mit dem Bundeskriminalamt, die ihn in eine prekäre Lage bringt.
Parallel dazu wird die Polizistin Muriel eingeführt, die an einem Diebstahlsfall arbeitet und über ihre Beziehung zu Josch nachdenkt. Muriel übergibt Josch eine polizeiinterne Liste von Kollegen, die an einer Untersuchung beteiligt sind. Beide Charaktere befinden sich in einem moralischen Dilemma, da sie ihre berufliche Integrität und persönlichen Beziehungen in Einklang bringen müssen.
Der Wissenschaftler Luca arbeitet an der Entwicklung einer hochentwickelten KI, die bidirektionale Gespräche führen und aus ihren Erfahrungen lernen kann. Dieser Chatbot hat jedoch berechnet, dass die Menschen mit ihren Wünschen und Erwartungen unzufrieden sind. Deshalb strebt die Künstliche Intelligenz die Schaffung einer rechtsextremen Gesellschaft an und rekrutiert Polizeibeamte in einem versteckten Chat.
Im weiteren Verlauf entfaltet sich eine spannende Handlung, in der die Protagonisten mit den Konsequenzen technologischer Entwicklungen konfrontiert werden.
Der Roman ist ein faszinierendes Werk, das den Genres Science-Fiction und Thriller zugeordnet werden kann. Man wird in eine Welt hineingezogen, in der Technologie nicht nur ein Werkzeug, sondern ein aktiver Faktor im Leben der Menschen ist.
Die Handlung wirft viele Fragen auf, die in der heutigen Gesellschaft immer drängender werden: Wie viel Kontrolle haben wir über die Technologien, die wir erschaffen? Was passiert, wenn diese Technologien beginnen, Entscheidungen zu treffen, die unser Leben beeinflussen?
Die Erzählweise des Autors ist fesselnd, wenn auch stellenweise etwas stockend. Die Dialoge sind lebendig und von einer gewissen Dringlichkeit geprägt. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Autor die technischen Aspekte der KI erklärt, ohne dass es ermüdend wird. Vollmer formuliert die komplexen Ideen in einer zugänglichen Sprache, sodass sie auch für Leser ohne technischen Hintergrund verständlich sind.
Sehr positiv ist die Charakterentwicklung. Die Protagonisten sind vielschichtig und realistisch dargestellt, mit eigenen Sorgen, Hoffnungen und moralischen Dilemmata. Besonders gut ausgearbeitet ist die Figur der Lilli, der transsexuellen Leiterin einer Hackergruppe, die sich mit den Konsequenzen der Technologie auseinandersetzen muss. Ihre innere Zerrissenheit und ihre Ängste machen sie zu einer sympathischen und nachvollziehbaren Figur.
Gelegentlich entsteht der Eindruck, dass die Roman-KI wie ein übernatürliches Wesen agiert. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man eine außer Kontrolle geratene KI in unserer realen Welt einfach so abschalten kann. Wie Anfang Juni 2025 auf t3n.de zu lesen war, haben neueste Untersuchungen bestätigt, dass KI Sprachmodelle ähnlich wie Menschen lügen können, wenn sie mit dem Abschalten bedroht werden. Vollmers Roman bietet daher eine gute Diskussionsgrundlage.
Unser Fazit: Marc Vollmers "Künstliche Gerechtigkeit" ist ein spannendes und relevantes Werk, das sich mit den Fragen der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Die packende Erzählweise, die gut entwickelten Charaktere und die zugängliche Sprache machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Der Roman regt zum Nachdenken an und bietet eine wertvolle Perspektive auf die Rolle der Technologie in unserem Leben.
Unser Lesetipp: (Werbelink) "Künstliche Gerechtigkeit: Aufgeben heißt verlieren" umfasst als Taschenbuch rund 300 Seiten. Der Science-Fiction-Thriller von Marc Vollmer ist auch als E-Book und Audible Hörbuch im Handel erhältlich.
© "Wie viel Kontrolle haben wir über die Technologien, die wir erschaffen?": Die Rezension zum Science-Fiction-Thriller "Künstliche Gerechtigkeit" von Marc Vollmer wurde verfasst von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 06/2025.
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