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Coverbild der 2. Auflage
Denken wir an Agententhriller oder Spionagefilme, erinnern wir uns an Namen wie Agatha Christie, Alfred Hitchcock, James Bond oder die packende Bourne-Filmreihe.
Ein echter Agent war Max Claro, der in den 1970er- und 1980er-Jahren für die CIA und den Bundesnachrichtendienst in den ehemaligen Ostblockstaaten sowie im Nahen und Mittleren Osten arbeitete, meist getarnt als Postbote, Schlafwagenschaffner, Krankenpfleger, Rettungssanitäter oder Journalist. Dass ein echter Agent auch Hubschrauber fliegen oder mit hochwirksamen Sprengstoff umgehen kann, versteht sich von selbst.
Von Max Claro liegt nun sein Thriller "Der Rausholer" in der 2. Auflage vor, die im September 2023 erschienen ist (die 1. Edition wurde vom HELLER Verlag Mitte 2021 veröffentlicht). "Der Rausholer" ist ein dramatischer Agententhriller nach wahren Begebenheiten, der Protagonist ein Agent namens Michael Müller. Im Auftrag der CIA schleust Müller ausgewählte Personen aus Ostblockstaaten sowie dem Nahen und Mittleren Osten in den Westen. Sein heikelster Einsatz jedoch war die Befreiung von 141 deutschen Geiseln aus der Baustelle des Atomkraftwerks Buschehr in der Islamischen Republik Iran.
Unsere Leseempfehlung: (Werbung) "Der Rausholer" von Max Claro ist als Hardcover, Taschenbuch (Sept. 2023, 368 Seiten, ISBN 978-3929403718), E-Book, Hörbuch-CD und Hörbuch-Download erschienen und auf allen großen Portalen verfügbar.
Der HELLER Verlag gibt zudem bekannt, dass dieser Bestseller 2024 auch in englischer Sprache veröffentlicht wird und auch verfilmt werden soll (Hintergrund-Informationen zu diesem Agententhriller unter www.der-rausholer.de).
Zurück in Camp Peary, Virginia, trainierten wir das Einsteigen in Häuser, das Öffnen von Schlössern verschiedener Bauarten mit Dietrich, zwei Haarnadeln oder Kreditkarte und das schnelle Knacken und Kurzschließen von Autos.
Amüsant waren die Unterrichtsstunden von "Chemical Charly", einem schon etwas in die Jahre gekommenen, stets zu Scherzen aufgelegten Chemieprofessor mit feuchtfröhlicher Aussprache. Man war sich nie ganz sicher, ob er betrunken war oder nur so tat und ob das, was er erzählte, nun stimmte oder ein Scherz war. Das erhöhte die Aufmerksamkeit bis zur Auflösung seiner Ausführungen enorm. Er lehrte uns, wie man mit in jedem Supermarkt erhältlichen Utensilien sowohl K.O.-Tropfen als auch hochwirksamen Sprengstoff herstellen konnte und wie Psychopharmaka aus dem MK-Ultra-Projekt bei Verhören einzusetzen waren.
Richtig heiß her ging es in den "Demolition Lessons". Da lernten wir den Umgang mit Dynamit, Plastiksprengstoff und selbst hergestellten Explosives, sprengten Türen aus den Angeln, Autos und ganze Häuser in die Luft. Das war ein Heidenspektakel!
Sport und Krav Maga standen jeden Morgen als Erstes auf dem Plan. Dazu gehörten auch die Abwehr von Messerattacken und das andeutungsweise immer wieder geübte lautlose Töten, vorzugsweise durch Aushebeln des Schädels aus dem Atlas.
Auch Rollenspiele waren sehr beliebt, und zwar von sanft bis hart. So setzte man sich zum Beispiel an einen Tisch und erzählte seinem wechselnden Gegenüber spontan erfundene Lebensläufe. Das Gegenüber durfte drei Fragen stellen und musste danach die Glaubwürdigkeit des Erzählers und seiner Körpersprache beurteilen.
Hart ging es bei gegenseitigen Verhören zu, bei denen psychischer und manchmal auch physischer Druck ausgeübt wurde mit dem Ziel, seinen Rollenspielpartner entweder in die Knie zu zwingen oder seinem Druck gekonnt zu widerstehen. Weiterhin testeten wir uns bei stundenlangen Verhören gegenseitig mit dem Lügendetektor, so lange, bis wir so perfekt lügen konnten, dass das empfindliche Gerät auch bei den dreistesten Lügen nicht mehr ausschlug.
Falsche Pässe und Dokumente wurden in der Regel von einer Spezialabteilung der CIA bereitgestellt. Dennoch lernten wir ein paar Grundregeln des Passfälschens und sollten, falls nötig, wenigstens ein Passbild austauschen können.
Interessant und speziell für meinen künftigen Einsatzbereich wichtig waren die "Corruption Lessons". Die CIA war der Überzeugung, dass grundsätzlich jeder Mensch korrumpierbar war, es käme nur auf die Summe an oder auf eine "Gefälligkeit", die dem zu gewinnenden Gegenspieler sehr wichtig war. Zu den Grundregeln gehörte, Schmiergelder so früh wie möglich und in der richtigen Höhe an nur einen Entscheidungsträger zu zahlen. Die CIA führte Listen darüber, was Polizei- und Zollbeamte in Europa und in sämtlichen Ostblockstaaten verdienten. Je nach Art der gewünschten Dienstleistung sollten die Bestechungsgelder zwischen einem Monats- und einem Jahresgehalt liegen.
Am Ende der Ausbildung stand eine dreitägige Prüfung im CIA-Hauptquartier in Langley. Wir erfuhren nicht, wie wir in den einzelnen Fächern abgeschnitten hatten, und wir bekamen kein Zeugnis.
Ich hatte bestanden und damit die offizielle Lizenz zum Lügen, Betrügen, Stehlen und Töten. Nur eines durfte ich auf gar keinen Fall: Mich erwischen lassen! In diesem Fall würde die mühsam erworbene Lizenz sofort verfallen und jede offizielle Stelle würde leugnen, mich je gekannt oder beauftragt zu haben. ...
Nach einer Weile – die bulgarischen Grenzer sollten in etwa zehn bis zwanzig Minuten in meinem Waggon eintreffen – überkam mich das Bedürfnis, in Abteil 13 nach dem Rechten zu sehen. Das Versteck zu öffnen und nachzusehen, ob der Mann auch brav meine Geruchstilgungsdecke übergestülpt hatte, wäre zu aufwändig und zu gefährlich gewesen. Aber ich wollte wenigstens überprüfen, ob er ruhig war und nicht gleich in Panik geriet oder gar nach Hilfe rief, wenn jemand das Abteil betrat.
Ich öffnete Abteil 13 und erschrak: Da stand ein dunkelhaariger, gut aussehender, schlanker Mann in einem silberfarbenen Anzug und schraubte gerade einen Schalldämpfer auf seine Pistole. Als er mich sah, richtete er die Pistole auf mich. Ich wich blitzschnell zurück, schlug die Tür zu, verriegelte sie mit dem Vierkant, den ich noch in der Hand hielt, und versperrte die Tür zusätzlich mit der nächsten greifbaren T-Stange, wie Franz es mir gezeigt hatte.
Außer mir war niemand auf dem Gang. Ich stand vor Abteil 12, hielt die Luft an und lauschte Richtung Abteil 13. Alles war ruhig. Nur das monotone Rattern der Räder auf den Gleisen. Kein Schuss fiel. Was sollte ich bloß tun? Da betraten die Grenzer das vordere Ende meines Waggons und winkten mich zu sich. Schnell entfernte ich die T-Stange von der Tür und trat sie unbemerkt auf dem Boden zwischen die Teppiche.
"Alles klar?", rief ein Zöllner herüber.
"Ja, wie immer!", antwortete ich so gelassen wie möglich.
Die Grenzbeamten kontrollierten Abteil für Abteil, ließen sich die Pässe der Reisenden zeigen und schauten in den einen oder anderen Koffer.
Mir schlug das Herz bis zum Hals, als sie mich aufforderten, Abteil 13 zu öffnen.
Das Abteil war leer, das Fenster bis zum Anschlag herunter geschoben, die Vorhänge wehten hinaus. Der Schäferhund der Beamten wedelte fröhlich mit dem Schwanz, schlug aber nicht an. Oder doch? Er schnüffelte kurz am Bodenversteck, dann wandte er sich ab. Die Zöllner schauten in alle Richtungen aus dem Fenster und schoben es dann zu. Sie wiesen mich an, in Zukunft die Fenster geschlossen zu halten, schöpften aber keinen Verdacht. Wer würde schon auf bulgarischem Staatsgebiet aus einem Zugfenster springen?
Bevor sie meinen Waggon verließen, fragte mich einer der Zöllner, ob ich denn an seine Pornoheftchen gedacht hätte. Hatte ich nicht.
"Nächstes Mal!", versprach ich und war heilfroh, als die Meute in Dimitrovgrad den Zug verließ.
Dass der Hund über dem Bodenversteck nicht angeschlagen hatte und der Mann mit der Pistole verschwunden war, hatte mich unsäglich erleichtert. Doch man soll sich nie in Sicherheit wiegen! Vielleicht war der Typ zwar aus dem Fenster von Abteil 13 gestiegen, aber in Abteil 12 oder 14 wieder durchs Fenster in den Zug gelangt. Schwer vorstellbar, denn beide Abteile waren mit Gästen belegt und von den Zöllnern kontrolliert worden. Vielleicht hatte sich der Typ auf einer Toilette verschanzt? Ich inspizierte alle Abteile und die Toiletten meines Waggons und den angrenzenden Speisewagen, bevor ich mir im Schaffnerabteil einen Kaffee und eine Zigarette gönnte und nachdachte. Was hatte der Mann gewollt? Hatte er es auf mich abgesehen oder stand er in irgendeiner Beziehung zur Zielperson?
Ich ging noch mal ins Abteil 13, schloss mich dort ein und öffnete das Versteck. Kohlestaub quoll aus zwei Löchern in meiner Geruchstilgungsdecke. Ich zog sie weg. ...
Bestellmöglichkeit (Werbung) für den Agententhriller von Max Claro: "Der Rausholer" ist als Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch-CD und Hörbuch-Download im Handel erhältlich.
Weitere Buchvorstellungen des HELLER Verlages
Von Max Claro sind zwei weitere Romane erschienen: "Drei Monate im August" sowie "Der Mann, der aus dem 3D-Drucker kam". Beachtenswert ist auch der Kriminalroman des Autors Christoph Spielberg "Die russische Spende".
Desweiteren, von Klaus Heller und Gabriele Heller, die beiden Reiseführer Mittelamerika "Panama Highlights" und "Costa Rica Highlights", sowie den Ratgeber "Cyberkriege und andere Katastrophen besser überleben" (dieser von Klaus Heller).
© "Der Rausholer", ein Agententhriller von Max Claro. Textauszüge und Abbildungen der Buchcover mit freundlicher Genehmigung von Klaus Heller, HELLER Verlag, Taufkirchen, 11/2023.
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