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In "Hinter deiner Wirklichkeit: Die Bürde des Engels" wird die Geschichte von Markus erzählt, der bei einem Fahrdienst für Kranke arbeitet und ein unauffälliger Mensch ist. Nach Feierabend verbringt er seine Freizeit meist auf der Kinderkrebsstation eines Krankenhauses, wo er todkranken Kindern vorliest, sie mit Späßen aufmuntert und ihnen, so gut er kann, die Zeit vertreibt. Das ist eine ehrenwerte Sache und allein schon bemerkenswert.
Was niemand weiß: Markus hat eine ganz besondere Gabe. Er ist in der Lage zu heilen. Doch nicht jedem Kind kann er helfen, denn es geht um einen ganz bestimmten Moment, der Markus erkennen lässt, ob seine Gabe erfolgreich sein könnte oder nicht. Und so kommt es immer wieder zu überraschenden Situationen auf der Kinderkrebsstation, im Positiven wie auch im Negativen.
In Rückblenden wird erzählt, wie seine spezielle Gabe im Kindesalter aktiviert wurde, als Markus seine einst todkranke Mutter spontan heilte. In der Jetztzeit aber plagen ihn immer öfter Zweifel, wenn seine Gabe versagt, und ihn quälen manche Bilder der Vergangenheit.
Markus gewinnt eine Vertraute, die um seine Gabe weiß. Eine Mutter, deren kleine Tochter er heilen konnte, als er sie im Krankenhaus traf. Diese Frau wird eine Art Zuhause für ihn, vielleicht seine Verbindung zum Leben. Zu einem normalen, unbeschwerten Leben, das es für jemanden wie Markus kaum geben kann. Und so fängt die Geschichte an einem Montag an, zieht sich durch die Wochentage und rutscht immer wieder in die Vergangenheit, die ihn zu dem machte, was er ist.
Doch Geschichten nehmen oft eine unvorhersehbare Wendung, so auch diese hier. Wie oft denken wir daran, was gewesen wäre, wenn wir den Lauf der Dinge hätten verändern können. Dinge, die vorbestimmt schienen. Bräuchte man dazu aber nicht Superkräfte? Helfende Menschen aber tragen oft kein Superman-Trikot und flatternde Capes. Sie zeigen sich nicht strahlend, sondern agieren eher unauffällig und mögen es nicht, im Vordergrund zu stehen. So wie Markus, der nicht nur ein Heiler, sondern auch ein Liebender ist. Aber was für eine Zukunft könnte seine Liebe haben?
Die eindringlich, aber auch sehr liebevoll erzählte Geschichte des Autors Marco A. Rauch ist der Auftakt zu einer modernen Fantasy-Trilogie, die in der realen Welt spielt und ohne Drachen oder Kobolde auskommt. Im ersten Band wirkt die Geschichte an wenigen Stellen etwas zähflüssig, das Weiterlesen lohnt sich bis zum Schluss definitiv. Als Gestaltungsmittel verwendet der Autor viele Rückblenden (Markus als Kind, als junger Erwachsener usw.), an die man sich rasch gewöhnt.
Insgesamt ist "Hinter deiner Wirklichkeit: Die Bürde des Engels" ein lesenswerter Roman, der uns in den Bann gezogen hat. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und in dem sehr einfühlsam auf das Thema Tod eingegangen wird.
Unsere Leseempfehlung: Als Taschenbuch-Ausgabe umfasst Band I von "Hinter deiner Wirklichkeit: Die Bürde des Engels" fast 310 Seiten. Die Mitte 2021 veröffentlichte Buchausgabe gibt es auch als E-Book im Online-Buchhandel.
Der II. Teil dieses Urban-Fantasy-Romans erschien Ende 2021 unter dem Titel "Das Spiel der Mächte".
Der Nürnberger Geschichtenschreiber Marco A. Rauch veröffentlicht auf seiner Homepage viele Gedichte, Kurzgeschichten und Schreibtipps. Weitere Informationen zur Heiler-Trilogie werden vom Autor auf einer zweiten Webseite bereitgehalten.
© "Eine Geschichte mit einer unvorhersehbaren Wendung": Rezension von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 07/2021. Für die Abbildung des Buchcovers danken wir dem Autor Marco A. Rauch.
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