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Ohle ist der neugierige und junge Erste Offizier auf einem gigantischen menschenähnlichen Roboter. Er wird an der Seite vom rätselhaften und kühnen Captain Endo auf eine Entdeckungsreise durch das Wüstenland Kados geschickt. Auf dieser Reise entdecken sie die sagenumwobene Vergangenheit ihrer hochentwickelten Vorfahren, geheimnisvolle Orte und fremde Kulturen. Doch leider ist nicht alles so wie es scheint und die Forscher sehen sich schon bald vielen Gefahren gegenüber. Dadurch werden sie dazu gezwungen neue Rollen einzunehmen, denn sie wollen das Beste für ihre Heimat und werden dafür kämpfen.
"Die Legende von Kados: Eine letzte Reise" ist der erste Band einer mehrteiligen spannenden Abenteuer-Reise. Die Buchreihe des Autors Felix T. Vogel ist in der reichhaltigen Sci-Fi Steampunk-Welt von Kados angesiedelt, in der zahlreiche Konflikte schwelen.
Das Taschenbuch des ersten Bandes umfasst 320 Seiten und wurde im Mai 2019 via Books on Demand veröffentlicht (ISBN 978-3739225104). Die Termine für die Folgebände stehen noch nicht fest.
Die Dämmerung war bereits verstrichen und die Nacht trat ein. Nun bekam ich es, neben dem Hunger und der Überanstrengung, zu allem Überfluss auch noch mit der Müdigkeit zu tun. Während wir Segment für Segment weiterkletterten, fiel mir auf, dass sich der Arm, auf dem wir uns befanden, nicht einen Zentimeter bewegte. Vielleicht war er von innen verrostet oder wenn wir Glück hatten, war er einfach mit einer massiven, unbewegten Maschinerie gefüllt.
In der Ferne konnte man aus dieser Höhe die Lichter der Stadt erahnen. Das feuchtwarme Klima schlug ungeahnt schnell ins Kalte – für unsere Verhältnisse fast schon Frostige – um. Der Wald um uns herum, ja sogar der Ton, den die Blätter der Bäume im Wind machten, verstummte. Eine fast schon unangenehme Stille kehrte ein.
Für mich war diese eigentlich lang ersehnte Ruhe jedoch beinahe eine Bestrafung, da ich nun mit meiner Anstrengung allein war und mich nur noch auf meine kreisenden Gedanken und das nächste Segment konzentrieren konnte, das ich wieder mit schmerzenden Armen und unter großer Anstrengung erreichen würde.
Eine Erlösung war es, als ich den Captain über mir sah, wie ihn nur noch wenige Meter von der Schulter des Rotarken trennten. Doch dann brach beim Versuch des Captains, sich mit einer Hacke in die nächste Lücke einzuhaken, ein Teil seines Kletterwerkzeuges ab. Schnell schlug Endo seine zweite Hacke in die über ihm liegende Lücke und bewahrte sich somit vor einem Absturz.
Während er sich an seine Hacke klammerte, mit den Beinen seitlich vom unter ihm liegenden Segment hängend, überlegte ich, ob ich ihm wohl besser schnell meine Ersatzhacke zuwerfe, allerdings war dies eigentlich nicht nötig, da Endo selbst noch eine am Gürtel trug. Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen könnte und musste darauf vertrauen, dass er seine Notlage selbst in den Griff bekommt. Der Captain versuchte mehrmals wieder mit den Füßen Halt zu finden, bis er es endlich schaffte und vorsichtig seine Ersatzhacke hervorholte.
Dann sah Endo zu mir herunter und gab mir ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei. Nun wurde mir erneut mein eigener Schmerz bewusst, allerdings war die Motivation so kurz vor dem Ziel nur umso größer und an eine Umkehr war schon lange nicht mehr zu denken. Stück für Stück arbeitete ich mich weiter nach oben. Der Captain, der bereits angekommen war und auf der Schulter des Rotarken stand, rief mir zu: "Konzentrier dich. Ich werde damit beginnen den Lastzug zu bauen."
Ich brachte lediglich ein keuchendes: "Nur zu." heraus. Weder wusste ich, ob Endo mich kritisieren oder anspornen wollte, noch, ob meine Antwort zu respektlos war. Diese Gedanken schafften es mich zu beschäftigen, bis ich endlich auch die Schulter erreichte und der Captain mir seine Hand entgegenstreckte. Mir fiel auf, dass seine maschinelle Hand überraschend warm war. Es war ein Triumph für mich nach den Strapazen dort oben zu stehen und am liebsten hätte ich meine Freude lautstark zum Ausdruck gebracht, doch schien mir der Schrei meines Magens bereits groß genug zu sein.
Es war ein an der Schulter des Rotarken befestigtes Flaschenzugsystem, an dem eine nicht besonders hochwertig wirkende Holzplanke hing, wie eine Schaukel. Auf diese sollte man sich setzen können. Der Captain nahm aus seinem Gepäck ein bohnenförmiges Gefäß, an dessen einen Ende sich eine kleine Öffnung befand, welche allerdings durch ein Stück Stoff verstopft war. Das Stück Stoff schien von einem Öl durchtränkt zu sein. Endo erklärte mir, während er das Gefäß wie einen Pinsel benutzte und damit Teile des Lastzugsystems einrieb, dass das Öl die Reibung stark verminderte, wie ihm die Wunk sagten. Der Name dieses Schmieröls war ihm allerdings entfallen.
Dann bat mich der Captain: "Setzt du dich bitte auf die Planke?" Etwas zögernd kam ich seiner Bitte nach und setzte mich auf die Planke, die am Rand der Schulter lag. Nun nahm Endo das Seil des Zugsystems in die Hand und warf dessen Überschuss vom Rotark.
Ich wusste was jetzt kam, aber wartete trotzdem. Dann sagte Endo: "Und jetzt stoße dich, zusammen mit der Planke, ab." ...
Ganz schön spannend, oder? Wer wissen will, wie es im ersten Band von "Die Legende von Kados" weitergeht, kann die Buchausgabe hier kaufen. Und wer mehr über den Autor Felix T. Vogel erfahren möchte, schaut auf seinen Blog, der da heißt "Stubenvogel: Podcasts, Blogging, Bücher und mehr".
© "Auf Entdeckungsreise im Wüstenland Kados": Dem Autor Felix T. Vogel danken wir herzlich für diese Leseprobe aus "Die Legende von Kados: Eine letzte Reise" und die Abbildung des Buchcovers, 06/2019.
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