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Wer einen wirklich coolen Freund haben will, muss einen Schneemann bauen. Schon im November kommt man zwar kaum noch um die putzigen Gesellen mit den angenehmen Rundungen und den fröhlichen Gesichtern herum, jedoch nur in Schaufenstern und auf Kinderzeichnungen, aus Styropor und Pappe, Holz und sogar Wolle. Aus Schnee sind sie noch nicht, denn so viel davon liegt um diese Zeit meist noch nicht herum, dass man wirkliche Schneemänner bauen könnte.
Die netten Kerle symbolisieren die freundliche Seite des Winters, auf ihrer obligatorischen Nase sitzt oft ein Vögelchen, das sich gut mit dem Gastgeber unterhält. Zu Weihnachten gehören sie sowieso, und ihre eigentliche Heimat sind die Postkarten, die um diese Zeit verschickt werden – das trifft auch auf die virtuellen Weihnachtswünsche zu. Applikationen im "Schneemannstil" überschwemmen geradezu manche Webseiten im Dezember.
Seit 2010 gibt es nun auch – was keinen wirklich wundert – einen Tag des Schneemanns. Dieser Aktionstag ist im Januar, der traditionell genug Material mitbringt, um so ein Kunstwerk im Garten, Hof oder einfach so in der Landschaft zu bauen. Der Tag ist allerdings nicht einfach dazu gedacht, dass alle Welt nach draußen stürzt und bildhauerisch tätig wird, sondern es geht auch um andere Dinge. Am 18. Januar ist eine Aktion frei zu wählen – ob nun etwas Karitatives stattfindet oder etwas, das mit der Umwelt zu tun hat: nur sollte ein Schneemann dabei sein oder ein Bezug zu einem solchen hergestellt werden. Eigentlich ist das eine schöne Idee, denn wer genug Phantasie aufbringt, kann jedes Ereignis irgendwie mit so einem Ehrengast verknüpfen.
Wieso gerade der achtzehnte Januar zum Tag des Schneemanns gewählt wurde, hat mehrere Gründe. Seine Zahl ist die Acht, denn diese besteht aus zwei "Bällen", ebenso wie ein Schneemann. Davor die Eins gesetzt kann für den Besen oder einen Stab stehen, den man dem kühlen Kameraden meist mitgibt. Außerdem kann man im Januar schon eher einen ergiebigen Schneefall erwarten – vor Weihnachten tut das schon lange keiner mehr, da sich die Jahreszeiten ein wenig "verschoben" haben in den letzten Jahren.
Für die älteren Generationen waren weiße Weihnachten völlig normal und Kinder waren hocherfreut über Schlitten unterm Weihnachtsbaum. Rodelbahnen gab es überall, und nicht selten waren sie mit Schneemännern in allen Größen eingerahmt. Die waren nicht immer so hübsch wie auf den Postkarten, so mit Karotten und Kohlestückchen als Gesicht – aber Steine und Holzstückchen taten es auch. Den Besen ersetzte eben ein großer Stecken, denn die Mütter hätten sich schön bedankt, wenn ihre Kehrgeräte irgendwo an der Schlittenbahn geendet hätten. Heute ist diese Art Freizeitgestaltung selten geworden, denn von den letzten Jahren abgesehen fiel kaum genug Schnee für ein zünftiges Rodeln.
Die Kinder zieht es nicht mehr so hinaus im Winter, sie haben andere Beschäftigungen gefunden. Vielleicht ein PC-Spiel, in dem man Schneemänner sammeln oder zerstören muss. Unterm Strich ist dieser Tag einer von denen, die die Welt nicht braucht, aber Anlass zu kreativen Veranstaltungen bietet er auf jeden Fall. Und ein friedlich grinsender Schneemann – oder auch eine Schneefrau – sind für kurze Zeit eine angenehme Gesellschaft – eben richtig coole Leute.
© "Zum Welttag des Schneemanns am 18. Januar": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Zeichnung des Schneemanns: Aus dem Buch "Die Welt im Kleinen, zwölf Bilder aus dem Kinderleben. Ein Familienbuch von Eduard Schulz mit Text von Emil Rittershaus, Flemming, Glogau 1867 (Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei).
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