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Den Autor Wolfgang Ehemann lernten wir bereits durch seinen Roman "Die liegende Frau" kennen, den er 2020 veröffentlichte (lest dazu vorab unsere Rezension hier). Im Oktober 2021 erschien nun sein zweites Buch "Duckmäuser", in dem es um eine männliche Person geht, die gewisse Ereignisse in der Zukunft vorhersehen kann. Die Geschichte spielt sich über einen Zeitraum von rund 50 Jahren ab, beginnend mit dem Protagonisten als Kind.
Hat sich denn nicht jeder von uns schon einmal gewünscht, in die Zukunft sehen zu können? Das wäre doch eine feine Sache, oder? Könnte man nicht gewisse Dinge verändern oder verhindern, vielleicht auch forcieren? Ganz nach Belieben?
Doch dazu gehört schon einiges, und nichts von dem hat Hilmar Hitzler, die Hauptperson in "Duckmäuser". Der überaus ängstliche und vorsichtige Junge beschränkt sich im Grunde auf ein Minimum an Leben. Gefühlswallungen sind ebenso wenig seine Sache wie beherztes Eingreifen in irgendeiner Situation.
Hilmar ist das, was man einen Duckmäuser nennt. Und doch hat er diese Visionen, die allerdings nur ein Thema haben: den Tod eines Menschen. Das betrifft die Verwandtschaft ebenso wie ihm völlig unbekannte Personen, denen er nie begegnet ist. Hilmar kann eigentlich nur eines tun: geduckt beobachten und daran kranken, dass er nichts tun kann. Er wüsste nicht was, und selbst wenn er es wüsste, wäre es eine unlösbare Aufgabe für ihn.
Doch kommt dieser Junge mit einer schrägen Familie von Zirkusmenschen in Kontakt, was ihn in gewisser Weise prägen und sogar stärken wird. Und auch begleiten, nämlich in Gestalt der jungen Artistin Camilla, die nicht starb, sondern ... aber das sollten sie selber lesen.
Wolfgang Ehemann beschreibt das Leben des Duckmäusers Hilmar in eindrucksvoller pointierter Sprache, dabei wechselt der Autor manches Mal geschickt die Erzählperspektive. So lässt Ehemann den Protagonisten in einigen Kapiteln "aus eigenem Munde" beschreiben, was ihn beschäftigt.
Einfältig ist er keineswegs, der junge Herr Hitzler. Er ist jedoch gefangen. Duckmäusertum, wenn man es so nennen will, ist eine Art Gefängnis. Es hindert an jedem freien Schritt und zieht zu allem Unglück auch Leute an, die sich daran ergötzen, wenn jemand sichtbar ängstlich ist.
Wieso Hilmar das alles erduldet, und wieso er möglicherweise doch nicht völlig allein ist – das ist schon eine interessante und auch sonderbare Geschichte. Mit so einigen "Das-kenn-ich"-Momenten.
Auch für den zweiten Roman von Wolfgang Ehemann sprechen wir eine Leseempfehlung aus: "Duckmäuser" ist zum einen als Taschenbuch mit 256 Seiten Umfang erschienen, sowie auch als E-Book (Herausgeber: Books on Demand. Lektorat: Dr. Karin Orbanz. Korrektorat: Katrin Meyer).
© "Duckmäusertum ist eine Art Gefängnis": Eine Rezension von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 12/2021.
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