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Mit "Yesterday" hat der Autor Ruben Schwarz ein berührendes und turbulentes Zeitreise-Drama voller Spannung und überraschender Wendungen zwischen gestern und heute geschrieben. Sein temporeicher Roman ist geeignet für jugendliche und erwachsene Liebhaber von Science-Fiction-Büchern oder Thrillern.
Hannah ist anders. Die Gabe, die sie offenbar von ihrer Großmutter geerbt hat, wird ihr selbst erst bewusst, als sie eine geheimnisvolle Botschaft aus der Vergangenheit erhält. Jemand plant, den Verlauf der Geschichte zu verändern, und das hat schlimme Auswirkungen auf ihr Leben und das ihrer Familie. Sie ist der einzige Mensch, der das drohende Unheil verhindern kann.
Einziges Problem: Hannah ist erst sechzehn Jahre alt und hat nicht die geringste Ahnung, wer ihr geheimnisvoller Gegner ist, und wann und wo er zuschlagen wird. Am Ende muss sie sich entscheiden zwischen der Liebe und ihrer Aufgabe, die Zukunft ihrer Eltern und das Leben der kleinen Schwester zu retten.
Wie man andernorts in Rezensionen lesen kann, bietet Ruben Schwarz einen auflockernden Schreibstil sowie eine gute Recherche, die einem beim Lesen das Gefühl gibt, mittendrin im Geschehen zu stehen. Der Spannungsbogen fesselt den Leser bis zur letzten Seite.
Unsere Leseempfehlung: (Werbung) Der Zeitreiseroman "Yesterday" weist als Taschenbuch 380 Seiten auf. Ruben Schwarz hat sein Buch auch als E-Book und Audible-Hörbuch veröffentlicht.
Sie schlenderte erneut durchs Zimmer und nahm das Buch auf, das auf meinem Nachttisch lag. Den Flachmann stellte sie stattdessen ab.
Mit der Zigarette im Mundwinkel nuschelte sie: "Der Gesang der Flusskrebse" und machte dabei ein wichtiges Gesicht. Sie klappte das Buch auf und blätterte darin herum. Für einige Sekunden dachte ich mir nichts dabei, dann erschrak ich. Gisela verharrte reglos mitten in der Bewegung. Sie zog die Augenbrauen zusammen. In diesem Moment fröstelte ich. Danach wurde mir spontan heiß. Gisela schaute vom Buch auf und mir ins Gesicht.
"Deutsche Erstausgabe 2019 im hanserblau-Verlag", murmelte sie und schaute wieder in das aufgeklappte Buch. "Amerikanische Originalausgabe 2018." Sie ließ die Hand mit dem Buch sinken und blickte mich schweigend an. Na ja, ich hatte einen Fehler gemacht. Verdammt!
"Hannah, was ist das?" Sie ging zum Fenster, blickte kurz auf den braunen Umschlag und dann nach draußen, wo es stockdunkel war. Mir wollte einfach keine gescheite Antwort einfallen. Gisela legte das Buch vorsichtig, als wäre es zerbrechlich, neben Jürgens Umschlag ab und wandte sich zu mir um.
"Oder, wer bist du?", fragte sie. Ihre Augen wirkten außergewöhnlich dunkel. Sie glitzerten feucht. Ich saß auf meinem Bett und starrte sie an. Ich wollte mich bewegen, traute mich aber nicht es zu versuchen, weil ich Angst hatte, gelähmt zu sein. "Gisela", sagte ich. Mehr konnte ich nicht sagen. Nicht im Moment. Sie drehte sich wieder zum Fenster und nahm das Buch wieder auf. Was sie damit machte, konnte ich nicht sehen, weil sie mir den Rücken zuwandte.
"Über die Autorin ...", las sie vor, aber es klang wie ein Selbstgespräch. "... wurde am 4. April 1949 in Thomasville, Georgia geboren ... heiratete 1972 den Biologen ... ab 1986 arbeitete das Paar im Nordluangwa Nationalpark ..." Sie drehte sich zu mir um und funkelte mich zornig an. "Was ist das für ein Buch?", fragte sie mit einem drohenden Unterton. "Was für eine Scheiße ist das?!" Ich hatte Gisela noch nie wütend erlebt. Genau in dem Moment, als ich fürchtete, sie würde mir das Buch an den Kopf werfen, wandte sie sich erneut zum Fenster und legte es sachte weg. Als ich wieder ihr Gesicht sah, weinte sie. Weinte mit einer qualmenden Zigarette im Mundwinkel und verlaufender Wimperntusche. Das gab mir den Rest. Ich weinte ebenfalls, obwohl ich nicht wusste, warum.
Kurze Zeit später saßen wir uns mit nackten Füßen im Schneidersitz gegenüber, auf der Schlafcouch in Vatis Hobbyraum. Wir weinten nicht mehr. Die verlaufene Wimpertusche hatte feine senkrechte Linien auf Giselas Wangen hinterlassen, und sie sah mich mit einem erschrockenen, aber auch neugierigen Blick an. Beide hatten wir qualmende Zigaretten in den Händen.
"Deine Mutti ist auch nicht krank, oder?"
"Nein, ist sie nicht. Zum Glück, sie ist gesund. Aber sie wird erst in ..." Ich versuchte mich im Kopfrechnen. "... zwölf oder dreizehn Jahren geboren."
"Ich kann es nicht richtig glauben", sagte Gisela, zog an ihrer Zigarette und lehnte sich dann zurück, wobei sie sich mit den Handflächen hinter ihrem Rücken auf der Bettdecke abstützte. Die Spitzen ihrer BH-Körbchen malten sich unter dem Kleid ab.
"Weißt du, warum ich geweint habe?", fragte sie.
"Nein."
"Ich wusste von Anfang an, dass mit dir irgendwas los ist. Gleich als ich dich bei Kemmerling gesehen habe, wusste ich das. Du sahst aus, als ob du nicht hierhergehörtest." Ich konnte nicht sprechen, sah nur auf ihre leicht geöffneten Lippen, die kaum merklich zitterten.
"Trotzdem kam es mir so vor, als würde ich dich schon lange kennen", sagte sie. "Ein Mädchen aus der Zukunft. Ich fass es nicht. Ich hatte dich unheimlich gern. Du warst so etwas wie eine kleine Schwester. Das hab ich mir immer gewünscht. Warum hast du mich belogen? Uns alle belogen?"
"Jetzt magst du mich nicht mehr?", fragte ich erschüttert. Meine Stimme klang brüchig, die Silben kamen nicht alle sauber heraus.
"Doch", sagte sie. "Doch, tu ich."
"Gisela", sagte ich, "mir geht es doch genauso. Ich hab eine kleine Schwester. Da, wo ich herkomme. Ich war immer die Große. Seit Lilly auf die Welt gekommen ist. Ich fühl mich so wohl in deiner Nähe. Das musst du gespürt haben. Wir sind verbunden ... irgendwie.
"Und du bist ganz sicher, dass du dir das alles nicht nur ausgedacht hast?" Gisela sah mich lange an. "Nein, du hast dir das nicht ausgedacht.", sagte sie. "Du bist keine Lügnerin. Nicht so richtig jedenfalls. Auch wenn ich mir das alles nicht vorstellen kann. Das mit der Zukunft. Dieses ... dieses Tor musst du mir unbedingt zeigen."
"Das kann ich nicht."
"Warum nicht?" Sie setzte sich wieder aufrecht hin, beugte sich zum Nachttisch hinüber und ließ die Asche von ihrer Kippe in den Aschenbecher fallen. Dann nahm sie einen tiefen Lungenzug.
"Weil ich sicher bin, dass du das Tor nicht sehen könntest. Niemand kann das ... außer mir. Und außerdem ist es zu gefährlich." Gisela beugte sich erneut zum Nachttisch. Dabei berührten sich unsere nackten Füße. Sie hielt mir den Flachmann hin. "Los, für jede ist noch ein Schluck drin." Ich zog an meiner Zigarette und pustete den Rauch sofort wieder aus. Dann legte ich die Kippe auf den Rand des Aschenbechers. Ich nahm den Flachmann und nahm einen Schluck Weinbrand, den ich ein paar Sekunden im Mund bewegte, bevor ich ihn runterschluckte. Danach trank Gisela die Flasche leer.
"Jetzt musst du mich küssen, dann sind wir Blutsbrüder", sagte sie, näherte ihr Gesicht dem meinen und spitzte die Lippen. Wir drückten unsere Lippen für einen Moment gegeneinander. "Blutsschwestern", sagte ich dann und lächelte. Allerdings spürte ich auch ein unruhiges Flattern in der Brust, das sich nicht anfühlte wie eine Reaktion auf den Alkohol.
"Wieso ist das zu gefährlich", nahm Gisela den Faden wieder auf.
"Pass auf, es ist so." Ich saß da wie ein Indianerhäuptling und verschränkte zusätzlich die Arme. "Alles, was wir tun, beeinflusst den weiteren Verlauf der Geschichte. Aus einer Kleinigkeit kann eine Kettenreaktion von Ereignissen entstehen." Gisela nickte, und ich spürte, dass sie mich wirklich verstand. "Du kannst tun, was du willst", erklärte ich, "denn du gehörst in diese Zeit. Alles, was du tust, hast du in meiner Zeit schon längst getan. Es ist Vergangenheit. Aber ich bin in die Vergangenheit gereist. Wenn ich hier einen Fehler mache, kann das meine eigene Gegenwart, also deine und meine Zukunft verändern. Verstehst du?" Sie tat es und bekräftigte das durch ein nachdenkliches Nicken.
"Aber du könntest viel Gutes tun", sagte sie. "Du könntest zum Beispiel Verbrechen verhindern, von denen du weißt, indem du die Polizei benachrichtigst. Du könntest ... du könntest ... hah! Man könnte die Behörden benachrichtigen und vielleicht den Mord an Jackie Kennedys Mann verhindern." Sie schaute mich mit leuchtenden Augen an und schien plötzlich voller Tatendrang zu sein. "Und so die Welt ein Stückchen besser machen."
"Und du glaubst, die Polizei würde mir glauben", sagte ich und schüttelte lächelnd den Kopf. "Sie würden mich nach meiner Adresse fragen, damit sie meine Eltern verständigen können. Aber meine Eltern sind noch gar nicht auf der Welt. Mädchen, mach dich mal schnell aus dem Staub würden sie sagen. Die Polizei von der Arbeit abhalten ist strafbar." Gisela lächelte charmant mit ihrer Zahnlücke.
"Was ich damit sagen will, eine Veränderung der Vergangenheit, die wir für sinnvoll oder positiv halten, muss sich nicht zwangsläufig positiv auf die Zukunft auswirken."
Gisela sah mich mit einem feinen Lächeln an. Es lag sehr viel Wärme darin. "Du bist sehr klug", sagte sie. "Bewundernswert. Seid ihr alle so klug in der Zukunft?"
"Nein", sagte ich und zwinkerte ihr zu. "Nur ich." Sie beugte sich zu mir, legte ihre Hand auf meinen nackten Fuß und küsste mich. Ihre Lippen waren feucht und öffneten sich. Ich erwiderte ihren Kuss und berührte sie vorsichtig an den Schultern. Sie legte ihre Arme um mich, und wir ließen uns engumschlungen auf das Laken sinken. ...
– "Heimatwelt", Mitte 2024 erschienen, ist ein wahrhaft grandioses und einzigartiges Abenteuer, eine Mischung aus Science-Fiction- und Mittelalter-Roman. Der vorgenannte Link führt zu unserer Rezension.
– Der 2022 veröffentlichte Thriller "Abgrund" gibt einen tiefen und beunruhigenden Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele, ist aber auch eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Hoffnung. Der vorgenannte Link führt zu einer Leseprobe hier auf unserem Portal.
(Werbung) Der Autor Ruben Schwarz bietet auf seinem Autorenprofil (bei Amazon) mehr als ein Dutzend Romane in den Genres Thriller, Mystery und Science-Fiction. Großen Wert bei seinen Büchern legt er auf glaubhafte Charaktere, die einen Hintergrund und eine Vergangenheit haben.
© "Eine Reise durch das Tor in die Vergangenheit": Für den Textauszug zur Buchvorstellung und die Abbildung des Buchcovers danken wir dem Telegonos-Verlag sowie dem Autor Ruben Schwarz, 10/2024.
Unsere Bücher gibt es auch im Autorenwelt-Shop!
Taschenbücher von Eleonore Radtberger sowie von Ilona E. Schwartz
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