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Fantasygeschichten entführen den Leser immer in besondere Welten, ob sie nun in unseren bekannten Weltgegenden spielen oder in völlig anderen Gefilden. Doch eine völlig neue magische Welt zu erschaffen, das ist nicht einfach – denn auch dann muss es eine gewisse Schlüssigkeit geben.
Der "Runenring" – der Einstieg in die "Mymengard-Saga" – erfüllt diese Bedingung auf gerade atemberaubende Weise.
Die Autorin S.C.M. Samys baut eine Welt aus Wasser – Mymengard – in der Menschen gelernt haben, mit dem Meer zu leben: in schwimmenden, zum Teil auf riesigen Flößen erbauten Siedlungen mit Feldern, kleinen Orten und sogar großen Städten. Das Wasser wird teilweise durch Magie geformt und bildet so einen Weg in die tiefsten Stellen des Meeres, wo weitere phantastische bewohnte Welten existieren. Die Menschen kennen es nicht anders, obwohl die Legenden von anderen Bedingungen erzählen. Denn die Bewohner dieser Welt sind Wikinger. So verstehen sie sich und so leben sie: Leute des Meeres.
Und da ist Lukill, ein Junge von siebzehn Jahren, der gerne Sucher werden möchte und so seine Schwierigkeiten hat. Eigentlich geht es ihm gut, denn seine Familie ist wohlhabend und einen besten Freund hat er auch. Wäre da nicht die Sache mit seinem Geburtstag, denn leider ist er an einem Schattentag geboren. Nach der Sicht des Volkes bringen diese wenigen Tage im Jahreszyklus nie etwas Gutes. Nicht alle sind so abergläubisch, aber mit den Mädchen klappt es gerade wegen dieses Geburtstages nie gut. Und auch viele andere Wikinger begegnen Lukill mit Misstrauen.
Dann aber legt die Hauptstadt von Mymengard an – und dann wird alles anders. Das eher beschauliche, vorhersagbare Leben des jungen Lukill gerät zu einer abenteuerlichen Reise, die mehr von ihm fordert, als er sich je vorgestellt hatte. Und es wird eine lange Reise werden.
Die Autorin S.C.M. Samys verwebt tatsächliche Historie mit einer wundervollen neuen Geschichte, die auf Magie gründet, aber vor allem durch die Menschen und ihre Welt lebt, die sie spannend beschreibt. Legt man das Buch zwischendurch einmal zur Seite – was nicht sehr oft sein wird – ist man geradezu erstaunt, dass man festen Boden unter den Füßen hat. So sehr fängt einen das Meer und die Magie ein.
Die bunt gemischten Charaktere werden bildhaft beschrieben und bleiben gut in Erinnerung, dabei sind die Dialoge lebendig, geistreich pfiffig oder auch humorvoll. Neben dem naiv-unerfahrenen Lukill treten raubeinige Wikinger-Haudegen und ein trinkfreudiger Druide auf (leider zu wenig weibliche Darstellerinnen). Der erste Band endet mit einem Cliffhanger und wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Unser Fazit: ⭐⭐⭐⭐⭐ Sternchen sind für den ersten Band mehr als angemessen. Die Geschichte enthält eine sehr bildhafte, raffinierte Darstellung der Unterwasserwelt (...den Unterwasserfahrstuhl sollte die Autorin zum Patent anmelden). Nicht nur wegen des komplexen Weltenaufbaus kann (und sollte) man das Buch mehrmals lesen, denn bei dem flüssigen Schreibstil kommt niemals Langeweile auf.
Unbedingt empfehlenswert: (Werbelink) "Runenring. Die Mymengard-Saga, Band 1" ist als liebevoll gestalteter Print (Taschenbuch und gebundene Ausgabe) erhältlich, sowie auch als E-Book. Das Taschenbuch des ersten Bandes wurde Ende April 2024 veröffentlicht. Auch als Hörbuch wird die Saga erscheinen.
(Werbelink für die Buchserie) Die Folgebände 2 bis 5 werden in kleinen Abständen erscheinen, der letzte Band 2026. Informiert euch regelmäßig auf dem Blog der Autorin über ihre neuesten Aktivitäten!
Der aufwendig gestaltete High-Fantasy-Roman von Band 1 enthält 245 Seiten Romantext und umfasst insgesamt 272 Seiten. Der Einstieg in den Roman zeigt einen Weltenplan von Mymengard. Der Anhang beinhaltet je ein Personen- und Ortsverzeichnis, anschließend ein Wörterbuch, die Erläuterung der Zeitrechnung mit Kalender, Abbildungen der zahlreichen Runenschriftzeichen, sowie einen Währungs-Überblick mit Abbildungen der Münzen.
Das Buchcover verdient ein besonderes Lob: gestaltet wurde es von Phantasmal Image.
Runen sind die Schriftzeichen der Germanen mit einer langen und komplexen Geschichte. Sie wurden für verschiedene Zwecke verwendet, von der Inschriftenherstellung bis hin zu magischen Ritualen. Der Begriff umfasst verschiedene Zeichensysteme, die im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Regionen verwendet wurden.
Die ältesten Runeninschriften, die uns heute bekannt sind, stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus und wurden in Skandinavien gefunden. Diese frühen Inschriften zeigen bereits ein relativ einheitliches Alphabet, das als "älteres Futhark" bezeichnet wird. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus dem älteren Futhark verschiedene regionale Varianten, wie das anglo-sächsische Futhorc oder das gotische Alphabet.
Die Frage nach der Entstehung der Runen lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es handelte sich wahrscheinlich um einen komplexen, stufenweisen historischen Prozess, der über einen längeren Zeitraum stattfand, wobei verschiedene Regionen und Stämme eigene Varianten und Anpassungen hervorbrachten. Die Runen wurden wahrscheinlich nicht von einer einzelnen Person erfunden, sondern entwickelten sich im Laufe der Zeit aus verschiedenen Schriftzeichen und Symbolen. Es wird vermutet, dass die Runen aus älteren norditalischen Alphabeten, wie dem etruskischen oder dem gallischen Alphabet, abgeleitet wurden. Möglicherweise spielten auch andere Schriftkulturen, wie die lateinische oder die griechische, eine Rolle bei der Entwicklung der Runen.
Das älteste und bekannteste Runenalphabet ist das ältere Futhark, welches aus 24 Zeichen besteht. Jede Rune hat einen Lautwert und einen Namen. Die Runen wurden meist geritzt oder geschnitzt, da sie aus eckigen Strichen bestehen. Es gibt verschiedene Runenreihen, die sich in der Anzahl und Reihenfolge der Zeichen unterscheiden können. Man verwendete sie für verschiedene Zwecke, unter anderem für Inschriften auf Gegenständen, Denkmälern und Grabsteinen. Runen wurden auch für magische und rituelle Zwecke verwendet.
Runen erleben in einigen Kulturen und Religionen bis heute eine Renaissance. In der Gegenwart werden sie vielfältig verwendet, sowohl in rekonstruierten heidnischen Religionen als auch in modernen spirituellen und kulturellen Kontexten. Es ist wichtig, die verschiedenen Bedeutungen und Verwendungsweisen zu kennen, und die Arbeit mit den Runen respektvoll und verantwortungsvoll zu gebrauchen.
Runensprüche und -lieder haben in verschiedenen Traditionen bis heute überdauert. Sie sind in verschiedenen Traditionen lebendig und beschäftigen sich mit dem Erbe der Runen und ihrer spirituellen Kraft. Die Verwendung und Bedeutung dieser Sprüche und Lieder variiert je nach Kontext und kann tiefe Einblicke in die Weltanschauung und Glaubenspraktiken dieser Traditionen geben.
© Die Rezension "Atemberaubend" zum High-Fantasy-Roman "Runenring. Die Mymengard-Saga" sowie der Textbeitrag "Magische Runen: Geheimnisvolle Schriftzeichen der Germanen" wurde verfasst von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 06/2024. Der Autorin S.C.M. Samys danken wir sehr herzlich für das Rezensionsexemplar und die Abbildung des Buchcovers. Bildnachweis: Runen der Wikinger, CC0 (Public Domain Lizenz).
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