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Ein "Spiel-im-Sand-Tag" ... was soll das nun überhaupt sein, fragt man sich. Denn dabei denkt man an bunte Eimerchen, Förmchen, Schaufelchen und verdreckte Sandkisten. Wobei letzteres nicht sein muss, denn davon abgesehen ist das Buddeln und Sandkuchenbacken in gewisser Weise ein Stück unserer Kultur.
Nicht nur Leute, die einen Strand in der Nähe haben, erinnern sich an die Zeit mit dem Sand. Friedvolle kreative Stunden mit einem wirklich herrlichen Material, das nichts übel nimmt. Kam dann noch Wasser hinzu, war das Buddelglück perfekt – herrlich matschig und intensiv. Kleinere Streitigkeiten mit anderen Kindern wurden schnell beigelegt, oder wären beigelegt worden, wenn sich die Mütter nicht eingemischt hätten. Ansonsten konnte das herrliche Spielmaterial Sand oder die feuchte Variante gut als Munition herhalten.
Der Spiel-im-Sand-Tag wendet sich allerdings auch an die Erwachsenen, die gerne mit diesem Material zu tun haben. An vielen Stränden oder Bädern in der ganzen Welt kann man "Sand Art" bewundern: Sandkunst. Mit dem richtigen Mischungsverhältnis kann Sand ebenso schön verarbeitet werden wie grober Ton. Künstler haben das schon lange entdeckt und stellen ihre Kunstwerke aus – es ist erstaunlich, was aus Sand und Wasser entstehen kann. Das Vergängliche an diesen Skulpturen gehört zum Gesamtkunstwerk dazu, denn Regenfälle, Gezeiten und andere Unwägbarkeiten bereiten den Objekten ein recht schnelles Ende – aber dafür entstehen dann neue.
Es gibt sogar richtige Festivals der Sandaktivisten. Viele Erwachsene, die zwar nichts mit Kunst am Hut haben, dafür aber viel mit Spaß und Entspannung, bauen Sandburgen – gerne auch in Gruppen. Dabei entstehen beeindruckende Anlagen von erstaunlicher Größe – von Neuschwanstein bis hin zu zinnenbewehrten Ritterburgen. Ganze Familien werden zum Baumeister und bauen stundenlang Burgen, Schlösser und Forts. Dabei wird kein Wert auf Dauer gelegt – nach einem schönen Tag am Strand werden die Bauten sich selbst überlassen, vielleicht fotografiert man sie vorher noch oder dokumentiert den Bau per Video.
Dieses eigentlich sinnlose Tun ist eine Art Balsam für die Seele – auch wenn es ein eher grobkörniger ist. Aus diesem Grund gibt es den Spiel-im-Sand-Tag weltweit an jedem 11. August. Menschen ziehen zu den Stränden oder dahin, wo es Sand gibt und bauen gruppenweise drauflos – ob das nun verkleinerte Ansichten realer Bauwerke sind oder phantasievolle Paläste, es geht vor allem um die Freude, die dabei aufkommt. Jugendliche und auch die Kleinen dürfen natürlich mitmachen oder widmen sich eigenen "Projekten", die ihren Fähigkeiten angepasst sind.
Wichtig ist der Tag vielleicht nicht, es handelt sich im Großen und Ganzen um einen Spieltag für die "inneren Kinder" der Erwachsenen, die schließlich nicht wie die wirklichen Kinder im Sand spielen können, wann sie wollen, da niemand etwas dabei findet. Spaß zu haben ohne irgendwelche elektronischen Hilfsmittel ist gar nicht mehr so einfach in unserer Zeit ... dabei ist das mehr als wichtig.
© "Am 11. August ist Spiel-im-Sand-Tag": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Das Bild der Kleckerburg stammt von Henry Mühlpfordt, Creative Commons-Lizenz.
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