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Die linke und die rechte Hand, das Aktive und das Passive, der Kopf und das Herz, das Äußere und das Innere – die Dualität erst ist die schöpferische Kraft, symbolisiert durch die Herrscherin.
Sie sitzt inmitten von fruchtbarem Reifen und Wachsen. Alles um sie grünt und blüht und trägt üppig Frucht. Sie selber sitzt auf einem Thron, der mit roten Kissen ausgestattet ist und hält ein Szepter in der Hand. Ihr Gewand fällt in reichen Falten und ist mit Granatäpfeln gemustert, auf dem Haupt hat sie eine Sternenkrone.
Zu ihren Füßen steht hoch der Weizen in prallen, goldenen Ähren. Wer diese Karte intensiv betrachtet, dem kommt ganz bestimmt niemals das Wort "Mangel" in den Sinn.
Die Erde selbst zeigt sich in verschwenderischem Reichtum und Fülle. Die Karte wird auch oft "Die Kaiserin" genannt, und das ist die Frau auf dem Bild auch – eine Herrscherin, die zudem schwanger ist und somit das allumfassende Wachstum zeigt. Ihre Autorität ist auf ihrem Sein begründet, denn sie ist das Leben selbst, die personifizierte ernährende Erde und die weibliche Kraft und Macht.
Tatsächlich kann sie bei entsprechender Fragestellung eine Schwangerschaft anzeigen, wenn sie erscheint. Zudem sind auch Mütterlichkeit, Familie, Kinder und Ehe ihre Bereiche. Aber sie deutet vor allem auf erfolgreiche Beziehungen hin, seien sie geschäftlich oder emotional. Die Schwangerschaft symbolisiert meist, dass eine Idee oder etwas Neues am Reifen ist. Wachstum und positive Entwicklung sind ihre Botschaften. Sie verlangt keinen Gehorsam, sie hält nicht Hof – sie ist einfach, so wie die Naturgesetze. Die reine urwüchsige Kraft des Lebens. Ihr liegt nichts an Symbolen der Macht, ihre Kraft ist offensichtlich.
Sie steht für Kraft, Wille und Durchsetzungskraft. "Warum machst du dir Sorgen?", scheint sie zu fragen, "Du hast alle Möglichkeiten und kannst aus dem Vollen schöpfen." Immer weist sie auf den vorhandenen Reichtum hin, der in jedem Menschen steckt.
Materieller Wohlstand und Reichtum sind ebenfalls ein Thema der Herrscherin. Neue Ideen und Visionen, die umsetzbar sind, Talente, Fähigkeiten und fruchtbares Miteinander. Somit steht sie auch für Entspanntheit und Verbundenheit mit der Natur sowie für erlangte Reife. Sie ist die personifizierte weibliche Kraft. Und so mahnt sie auch, sich auf diese zu besinnen. Die Erde verteilt ihre Gaben und Geschenke an alle, die auf ihr leben.
Männliche Fragesteller werden von ihr darauf hingewiesen, Vertrauen zu haben und sich auf ihre ursprüngliche weibliche Kraft zu besinnen. Sie ist in allen Geschlechtern vorhanden und Teil jedes Lebewesens. Wer sie leugnet, gibt freiwillig Stärke ab. Wer sie in sich bejaht, kann auf ein großes Potenzial zurückgreifen, das unerschöpflich ist.
Führung ohne Zwang, Durchsetzungsvermögen, Zielstrebigkeit, Hilfsbereitschaft, Ernährung, natürliche Autorität, Kreativität ... das alles sind Bedeutungen der Karte.
Sie weist auf das Element Erde mit allen Bedeutungen hin. Wenn sie als Warnerin erscheint, dann kann sie auf Verschwendung hinweisen und auf Selbstzufriedenheit ohne Fundament. Man kann nur geben, was man tatsächlich hat, das gilt auch für Versprechungen, die eingelöst werden sollen. Erst muss geerntet werden, bevor man darangehen kann, seinen Reichtum zu gebrauchen. Anders ausgedrückt: Man muss die Ressourcen auch erkennen in sich selber. Will man seine Position erhöhen, indem man sagt: "Ich bin der, der gibt", dann sollte man sich bewusst machen, dass es nichts Solitäres gibt, das sich als fruchtbar erweist. Alles ist gegenseitig in der Natur und im Leben.
Wer den Kontakt zu seinen Wurzeln verliert, entfernt sich von der Quelle seiner Kraft. Wahre Stärke braucht ein Fundament, sonst ist sie nichtig. So steht die Karte auch für echtes Selbstbewusstsein, das aus dem Inneren kommt, aus dem Bewusstsein des eigenen Wertes. Wer es hat, ist nicht auf irgendeine künstliche Wertung angewiesen wie materielle Dinge oder erlangte Ränge. Das alles kommt von außen, und eine Ausstattung nach dem allerneuesten Trend sagt nichts über den Menschen aus. Und wer jedem "nach dem Mund redet", hat seine Verbindung zu seinem Ich längst verloren und somit seine wahre Stärke.
Sei Du selbst im Fluss des Universums und habe Vertrauen, denn Dir mangelt es an nichts – das ist die Botschaft der Herrscherin.
* * * Tarot-Karte III: Ende der Leseprobe aus "Tarot – Die Karte Drei: Die Herrscherin" (Tarot-Serie zu unserem Buch) * * *
Die Herrscherin – Erfahren Sie mehr zum Rider-Waite Tarot:
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© "Tarot – Die Karte Drei: Die Herrscherin": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), Eleonore Radtberger, 2010.
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