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Weiter unten biete ich dir einen Text (grün markiert) aus mehreren Abschnitten an. Wir werden uns zwar Abschnitt für Abschnitt mit Hilfe der Zahlensymbole merken, trotzdem bitte ich dich, hier schon zu versuchen, auch den Zusammenhang des Textes zu erfassen. Das ist dasselbe wie das Hintereinanderlesen von Sätzen.
Wie man Zahlensymbole als Gedächtnishilfe einsetzt, kannst du ein Kapitel zuvor nochmals nachlesen.
In den meisten Abschnitten sind Wörter oder Wendungen zu finden, die auf den Inhalt des vorhergegangenen Abschnittes zurückverweisen. Im folgenden Text wird im zweiten Abschnitt durch das Wort "Bäume" das Bild des ersten wieder aufgenommen.
Im Mittelmeerraum wurden aus Wäldern Steinwüsten
Einst waren die Länder um das Mittelmeer von großen Wäldern bedeckt. Vor allem die schirmartigen Wipfel der Pinien aber auch die von Lorbeer, Steineichen und Zypressen gaben Schatten und fingen die starken Winterregenfälle auf. Wo das Wipfeldach Lücken offenließ, nutzten Büsche und Kräuter das einfallende Licht und gaben ebenfalls dem Boden Schutz. Ihre Wurzeln hielten dazu den Boden fest und lockerten ihn auf, so dass er das langsam einrieselnde Wasser aufsaugen und speichern konnte wie ein Schwamm.
Mit Beginn der Bronzezeit fällten die Menschen Bäume, um Holzkohle zum Schmelzen von Metall herzustellen. Große Flächen wurden auch zur Neugewinnung von Ackerland gerodet. Aber auch zum Heizen und Kochen, sowie zum Haus- und Schiffsbau musste der Wald immer mehr Holz hergeben.
Wo aus den Samen der gefällten Bäume Jungpflanzen wuchsen, wurden sie vielerorts von schneller wachsenden Büschen erstickt. So breiteten sich Dickichte aus dornigen hartblättrigen Büschen aus, die man Macchie nennt. Diese Macchie wurde dann als Weiden für Schafe und Ziegen genutzt. Die Weidetiere fraßen mit Vorliebe die jungen Triebe von nachwachsenden Bäumen und Büschen ab.
Wo zu viele Schafe und Ziegen geweidet wurden, zerstörten sie sogar die zähen Büsche der Macchie und ließen keinen Nachwuchs aufkommen. Der Boden verlor seine Decke. Nur an manchen Stellen wuchsen noch zähe Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian.
Den nun schutzlosen Boden trocknete in den heißen Sommermonaten die Sonne aus, dass er zu Staub zerfiel. Die starken Winterregen fielen ungehemmt auf die nackte Erde, bildeten Rinnsale und schwemmten den lockeren Staub weg. So blieb dann nur nackter Fels zurück.
Ich weiß nicht, welche Vorstellung du von Pinien, Steineichen, Lorbeer und Zypressen hast. Vom Licht geprägt haben wir drei Schichten. Aber Bäume, Büsche und Kräuter geben nicht nur Schatten. Kannst du die schweren Winterregenfälle in der Luft sehen, und wie sie nun von Blatt zu Blatt, von Nadel zu Nadel, von Ast zu Ast tropfen müssen und ganz langsam auf den Boden kommen? Und was ist unter dem Boden?
Gut, das wäre erst einmal der Zusammenhang. Wie du weißt, kann man den Zusammenhang, wenn er erst einmal vor dem "inneren Auge" steht, von jedem Punkt aus abrufen. Nimm dir ein Bild von dem Wald, egal ob bei Sonnenschein oder Regen, und stelle einfach die Kerze mittenhinein.
Im zweiten Abschnitt steht das Fällen der Bäume im Mittelpunkt. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was alles aus den Bäumen wurde. So genügt die Vorstellung des über gefällten Bäumen flatternden Schwans, um sich den Abschnitt zu merken.
Im dritten Abschnitt wird das Bild von den erstickten Jungbäumen gezeigt, gefolgt von der Buschsteppe, in der Schafe und Ziegen vor allem die nachwachsenden Triebe fressen. Als Bild zum Merken empfehle ich das eines Hirten, der mit einem Dreizack eine Herde dieser Tiere in die Macchie treibt.
Für den folgenden Abschnitt nehmen wir mal die Vorstellung von einem vierblättrigen Kleeblatt über nackter Erde.
Die Hand, unser Symbol für Fünf, lassen wir in die zu Staub gewordene Erde greifen und sie durch die Finger rieseln. Warum war die Erde Staub? Was war mit ihr geschehen?
Was fällt dir nun ein zu diesen Worten?
⇛ Kerze
⇛ Schwan
⇛ Dreizack
⇛ Kleeblatt
⇛ Hand
Eigentlich müsste es dir hier leichtgefallen sein, zu dem Symbol das Bild und zu dem Bild den Zusammenhang zu finden, etwa so: Dreizack? – Der Hirte hat einen Dreizack und treibt Schafe und Ziegen in die Büsche. Die Büsche haben die jungen Bäume erstickt. Nun fressen die Tiere die jungen Triebe.
© Texte zum Lesetraining "Das Lesen und Merken von Texten": Unterrichtsmaterial von Friedrich Treber, überarbeitet von Pressenet. Bildnachweis: Sanduhr Eieruhr, CC0 (Public Domain Lizenz). Diese Serie beinhaltet zehn Lektionen.
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