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Mit Buchtiteln wie "Das Gesetz des Himmelsstürmers", "Der Zirkus unter Dampf" und "Die Lüge des Leuchtturmwärters" überzeugt die Autorin Alexandra Haber die Steampunk- und Abenteuer-Romanfreunde seit mehreren Jahren (detaillierte Hinweise zu Alexandras Büchern findet ihr nach der Leseprobe!).
Der neueste Steampunk-Fantasy-Roman von Alexandra Haber ist unter dem Titel "Fakultät der Scharlatane (Band 2)" erschienen und gehört zur Serie "Von Meistern und Scharlatanen" (Band 1 heißt "Akademie der Stürme" und erschien bereits ein halbes Jahr zuvor).
Nichts ist so, wie es scheint, an der magischen Akademie Mechanora, wo Magie und Technik Hand in Hand gehen. Hier vereinen sich vier elementare Künste, die gemeinsam ungekannte Glanzwerke aus Zauberkraft, Illusion und Stahl und Dampf erschaffen. Doch hinter den Mauern der elitären Akademie wüten ganz eigene Stürme und aus bestehenden Allianzen erwachsen erbarmungslose Rivalitäten auf Leben und Tod.
Runa Funkelstern ist eine Halbmagierin mit wenig Magiepotenzial. Was ihr jedoch an magischer Begabung fehlt, weiß sie durch Körpersprache und Zirkustricks zu überspielen. Sie ist die Meisterin der Illusionisten.
Als sie an die Akademie Mechanora gerufen wird, um dort die sogenannten "Gaukler" zu unterrichten, erhofft sich die Akademieleitung jedoch noch mehr von der talentierten Schauspielerin: Sie soll die elitären Hochmagier beeindrucken.
Zu dumm, dass ausgerechnet von Seiten dieser Elite der Widerstand sehr stark ist. Insbesondere der finstere Professor Rabensturm scheint ein gesteigertes Interesse daran zu hegen, die charismatische Runa scheitern zu sehen.
Unsere Leseempfehlung: (Werbung) Band 2 "Fakultät der Scharlatane" umfasst als Taschenbuch 299 Seiten und wurde im Oktober 2024 veröffentlicht. Der Steampunk-Fantasy-Roman von Alexandra Haber ist auch als gebundenes Buch sowie als E-Book im Handel verfügbar. Ein Audible-Hörbuch wird noch folgen.
Der Roman ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse aus Band 1 genossen werden ... mehr Spaß macht es natürlich, wenn man ihn kennt. Er eignet sich überdies für Liebhaber von Enemies-to-Lovers-Stories.
Beinahe andächtig schritt Runa durch das Labor, das durchaus als unheimlich zu bezeichnen war. Die erdrückenden Energien einer herausragend starken magischen Kraft hingen im Raum wie ein Nebel. Dennoch einigermaßen unbekümmert setzte sie ihren Weg fort und strebte einen gläsernen Kasten ganz am Ende des Labors an. Das sah wie ein Terrarium aus und neugierig wollte Runa nachschauen, was der Professor sich dort wohl für Tiere hielt.
Weit kam sie nicht.
Plötzlich wickelten sich aus heiterem Himmel netzartige Schattenfäden, aus allen Richtungen schießend, um Runas gesamten Körper. Überrumpelt wollte sie nach hinten entweichen, doch ihre Beine waren bereits umwickelt, weshalb sie stürzte. Sie erwartete schon den schmerzhaften Aufprall, der jedoch ausblieb. Stattdessen wurde sie von dem Schattennetz rapide in die Luft gehoben und ... hing da nun. Wenig elegant und obendrein beinahe stumm. Runa versuchte zu rufen, aber die Schatten absorbierten jeden Ton, den sie von sich gab.
Eine Falle!
Der Professor hatte sein Labor gegen unangemeldete Besucher abgesichert. Runa hätte sich ohrfeigen können. Das hätte sie sich doch eigentlich denken müssen. Immerhin waren die Zauberzaren bezüglich ihrer magischen Geheimnisse sehr geizig und teilten sie ungern. Besonders mit Leuten wie Runa.
Genervt und auch gedemütigt war Runa nun dazu genötigt, hier zu hängen, bis der Professor sich in sein Labor bequemte. Aber das war ja so peinlich! Sich nicht nur von einem Zauberzaren gefangen nehmen, sondern auch noch retten lassen zu müssen, war einfach nur erniedrigend.
Runa überlegte, wie sie sich mit ihrer deutlich unterlegenen Magie aus dieser Lage retten konnte. Mit den Fingern versuchte sie, in ihrer Rocktasche nach den magischen Bonbons zu fummeln, die ihr in vielen Lebenslagen helfende Dienste erweisen konnten. Aber sie kam einfach nicht ran. Unzufrieden knurrte sie vor sich hin. Sie musste einen anderen Weg aus der Falle finden.
Schließlich probierte Runa aus, worauf das Schattennetz reagierte. Es war beinahe wie ein lebendiges Wesen, das auf ihre Bewegungen, Geräusche und sogar auf ihre Emotionen zu antworten schien. Sie fragte sich, ob es ihre eigene Hektik war, die das Netz sie aggressiv festhalten ließ, wenngleich es ihr keinen Schmerz zufügte. Es war viel mehr weich und definitiv darauf ausgerichtet, einen Eindringling nicht zu verletzten, sondern nur solange festzuhalten, bis Rabensturm zurückkehrte und die Situation beurteilen würde.
"Braves Netz", stieß Runa mühsam hervor. Da es ihre erzeugten Geräusche absorbierte, sprach sie bewusst leise und spürte, dass dies tatsächlich einen günstigen Effekt auf das Gewebe hatte. "Guter Schatten", säuselte sie weiter. "Lass mich wieder runter, na komm schon!" Nein, das wollten ihre Schattenfesseln denn doch nicht. Grimmig blies sich Runa eine Haarsträhne aus der Stirn. Ihr Hut war verrutscht und hing ihr halb über einem Auge. Wirklich sehr nervig.
Während sie noch über einen Geistesblitz brütete und dabei ein wenig vor sich hin summte, wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte, registrierte Runa mit einem Male, dass die Schattenfäden sich lockerten. Überrascht schaute sie an sich herunter.
Aber natürlich!
Musik!
Schatten waren im Grunde auch nur wenig mehr als Illusionen. Dank der illusionären Kraft der Musik ließen sich nicht selten Illusionen mit Illusionen bekämpfen.
Runa begann ein wenig lauter zu summen, zumindest so laut, wie es die Schatten zuließen. Das Netz entspannte sich weiter, als höre es wirklich zu. Und je mehr es das tat, desto lauter konnte Runa schließlich wieder Ton von sich geben. Sie steigerte ihr Summen zu einem einschläfernden Singsang und vermischte ihn mit einem leichten Beruhigungszauber, der sich immer gut auf unruhige Kinder oder Tiere anwenden ließ:
"Sachte nun, umtriebig' Geist,
finde schnell zur Ruh'.
Mach die müden Äuglein zu,
im Traume du fortan verweilst."
Wie eine schnurrende Katze kuschelten sich die Schattenfäden an Runas Körper, spannten jedoch kaum noch. Ihren Singsang unterbrechend, schickte sie sich an, sich aus den Schlingen lösen zu wollen. Doch sie hatte offenbar nicht lang genug gewartet, bevor sie ihren Gesang unterbrach. Wie ein erboster Köter, dem man versehentlich auf den Schwanz getreten war, bäumten sich die Schattenfäden auf und verschlangen Runa binnen einer Sekunde von oben bis unten. Ihr Quieken wurde verschluckt und Runa fand sich in einem weichen und unangemessen bequemen Kokon aus Schatten wieder.
Na großartig! Das war noch peinlicher als vorher. Allmählich reichte es ihr und wütend trat sie von innen gegen das kuschelige Gehäuse und verwünschte es gemeinsam mit seinem Erzeuger, der hier irgendwann ...
"Luctatio immobilis!", drang es gedämpft, aber trotzdem deutlich an ihr Ohr.
Sowohl sie selbst als auch das Schattennetz waren binnen einer Sekunde erstarrt. Der Kokon zerfiel wieder in Schattenfänden und Runa rollte wie ein Yo-Yo heraus, blieb jedoch noch immer umwickelt direkt vor der Nase des Professors hängen.
Nie hatte Runa eine Miene gesehen, die so geringschätzige Überraschung und Verachtung ausdrückte, wie die seine. Obwohl sie nichts verbrochen hatte, spürte sie sich selbst erröten.
"Sieh einer an", brummte er. "In mein Labor hat sich ein Gaukler verlaufen. Oder sollte ich lieber sagen: Er ist hier eingedrungen?"
"Professor Rabensturm", keuchte Runa und schüttelte sich linkisch das Haar aus der Stirn, das durch den zurückliegenden Angriff des Schattennetzes in Unordnung gebracht worden war. "Ich bin es doch! Doktor Runa Funkelstern. Lassen Sie mich gefälligst herunter!"
Sie sah die Erkenntnis in seinen grauen Augen, trotzdem tat der Professor gekünstelt ahnungslos, als er trocken konstatierte: "Doktor Funkelstern? Doktor Funkelstern bricht allen Ernstes in fremde Büros angesehener Magierkollegen ein?"
Empört klappte Runa der Mund auf. "Was heißt hier einbrechen? Ich wollte nur mit Ihnen reden ..."
"Nein", lachte Rabensturm leise. "Zu mir kommt niemals ein Gaukler, um zu reden, hören Sie? Nie! Und Doktor Funkelstern müsste davon eigentlich schon gehört haben. Woher soll ich wissen, ob Sie wirklich Doktor Funkelstern sind?", fragte er und Runa traute ihren Ohren nicht.
"Was reden Sie denn da?", rief sie aus und kämpfte noch immer mit dem Schatten. "Wir haben uns erst heute Abend bei der Vorstellung gesehen und da haben Sie sich unmöglich benommen! UNMÖGLICH, hören Sie?"
"Die Vorstellung?", tat der Professor dumm. Dann meinte er übertrieben: "Ach ja! Da war ein Narrentanz im Lichthof, ich erinnere mich vage. Nun, ich habe dort tatsächlich eine Gauklerin herumhüpfen gesehen, aber wer kann da schon einen vom andern unterscheiden?" Er schenkte ihr einen gespielt irritierten Blick, hinter dem aber so viel Kälte lag, dass Runa zu frieren begann. "Alle Gaukler sind kostümiert und maskiert. Woher soll man wissen, mit wem man es überhaupt zu tun hat?"
"Sie wollen mich doch veralbern ...!"
"Ich denke, eine Antwort auf die Frage, wen ich hier vor mir habe, liefert einzig und allein ein Blick unter die Maske", verkündete er da und in der Luft puffte aus einer lilafarbenen Rauchwolke ein weißer Lappen auf. Obgleich Rabensturm sich ernst gab, ging ein giftig höhnischer Ausdruck um seinen Mund.
Als sich der Lappen wie von Geisterhand anschickte, Runa die weiße Schminke vom Gesicht zu wischen, wollte sie empört zurückweichen, doch die Schattenfäden hinderten sie daran. ...
...wir wollen doch schwer hoffen, dass der finstere Professor Rabensturm die liebe Runa bald wieder freilässt!
Alexandra Haber und ihre Steampunk- und Abenteuer-Romane
Die Steampunk- & Fantasy-Buchreihe "Von Meistern und Scharlatanen"
– "Akademie der Stürme" (Februar 2024) – Leseprobe hier bei uns
– "Fakultät der Scharlatane" (Oktober 2024) – Leseprobe siehe oben– Unser Werbelink bei Amazon: Die Buchreihe "Von Meistern und Scharlatanen"
Die Steampunk- & Abenteuer-Buchreihe "Verneburg"
– "Das Gesetz des Himmelsstürmers" (Mai 2022) – Leseprobe hier bei uns
– "Der Zirkus unter Dampf" (Dezember 2022) – Leseprobe hier bei uns
– "Die Lüge des Leuchtturmwärters" (Juni 2023) – Leseprobe hier bei uns
– "Der Spuk der Dampflok" (November 2023)
– "Das Versteck im Felsenkloster" (Dezember 2023)
– "Die Erinnerungen des Himmelsstürmers" (September 2022, Ergänzungsband)
– "Stille Nacht über Verneburg" (Dezember 2023, Ergänzungsband)– Unser Werbelink bei Amazon: Die "Verneburg"-Buchreihe
© "Die charismatische Meisterin der Illusionisten": Vielen Dank an die Autorin Alexandra Haber für den Textauszug zur Buchvorstellung "Fakultät der Scharlatane" sowie die Abbildung des Buchcovers, 10/2024.
Unsere Bücher gibt es auch im Autorenwelt-Shop!
Taschenbücher von Eleonore Radtberger sowie von Ilona E. Schwartz
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