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Der erste Band der kurzweiligen Fantasy-Romanreihe "So dunkel das Zwielicht I: Raziels Erwachen" lässt den Krieg zwischen Himmel und Hölle auf der Erde entbrennen. Vor vielen Jahrhunderten herrschte in der Hölle Aufruhr. Dämon Raziel rebellierte gegen den Teufel, scheiterte und fand dabei den Tod.
500 Jahre später: Der siebzehnjährige Julian leidet unter der heimlichen Liebe zu seinem besten Freund Kyu-Min. Zu allem Übel suchen ihn Albträume und unerklärliche Ereignisse heim. Was Julian nicht ahnt: Raziels wiedergeborene Seele schläft in ihm. Kaum werden Dämonen und Engel auf ihn aufmerksam, gerät Julian zwischen die Fronten – und Kyu-Min in tödliche Gefahr.
In der Fantasy-Romanreihe von Christian Tobias Krug wird eine spannungsreiche Geschichte über Religion, Mystik und verbotene Liebe erzählt, die nicht nur voller Dramatik und Wendungen, sondern auch mit außergewöhnlichen Figuren ausgestattet ist und uns faszinierende Welten zeigt, wie man andernorts in Rezensionen lesen kann.
Unser Lesetipp: Der Fantasy-Roman "So dunkel das Zwielicht I – Raziels Erwachen" wurde im März 2021 via TWENTYSIX veröffentlicht. Das Taschenbuch umfasst 456 Seiten, zusätzlich wurde der Roman von Christian Tobias Krug als E-Book herausgegeben.
Mit einem Mal, leise und unscheinbar, drang ein Geräusch wie von einem Paddel an Julians Ohr. Er hob den Kopf und erblickte ein schmales Boot, das aus dem tiefen Innern der Höhle geglitten kam. Darauf: Eine dunkle Gestalt im pechschwarzen Schiffermantel. In den Händen hielt sie ein Ruder, lang wie ein Stab.
Wer mag das sein? Julian spannte jeden Muskel an, rührte sich nicht vom Fleck.
Scheinbar ohne jede Anstrengung bahnte sich der Ruderer einen Weg durchs Wasser. Zielstrebig steuerte das Boot auf ihn zu und hielt, wenige Schritte entfernt, am felsigen Ufer.
Einen furchtsamen Moment zögerte er – dann trat Julian auf die vermummte Gestalt zu. "Ist ... das hier das Fegefeuer?", fragte er zaghaft.
"Du befindest dich an den Ufern des Acheron, dem Vorhof ins Fegefeuer: der geheimen, jenseitigen Welt, die unendlich viele Namen trägt", bestätigte der Fremde. Seine düstere Stimme erinnerte an die eines greisen Alten. Von den Zügen seines Gesichtes war nicht das Geringste zu erkennen; unter seiner schweren Kapuze herrschte völlige Finsternis. "Mein Name ist Charon. Ich geleite die verstorbenen Seelen über den Fluss in das Reich der Toten."
Trotz der unsichtbaren Augen spürte Julian, wie ihn der unheimliche Fährmann von Kopf bis Fuß musterte.
"Ich sehe wohl, deine Zeit ist noch nicht gekommen; dich umhüllt ein lebendiger Körper. Wisse: Lebenden ist es nicht gestattet, auch nur einen Fuß in die Gefilde der Toten zu setzen! Sprich, wie hast du es angestellt, hierher zu gelangen?"
"Mit einem Zauberschlüssel, der Tore in andere Welten öffnet. Ein Engel hat ihn mir gegeben. Ich bin hier, um die Seele meines Freundes zu holen."
"Du willst einen Verstorbenen zurückbringen zu den Lebenden? Törichter Junge! Lass dir gesagt sein, das ist unmöglich! Ein paar wenige haben es im Verlauf der Jahrtausende versucht – vergebens. Bist du vernünftig, so kehre um!"
Julian ließ sich nicht einschüchtern. "Vergiss es! Ich gehe nicht, ohne meinen Freund wenigstens gesehen zu haben! Ich bin den verbotenen Weg nicht gegangen, um jetzt klein beizugeben!"
Der Fährmann schwieg.
"Sein Name ist Kyu-Min", fuhr Julian unbeirrt fort. "Kyu-Min Choi. Kennst du ihn vielleicht?"
"Kyu-Min ... Kyu-Min Choi ..." Charon schien zu überlegen. "Jüngst begegnete mir eine Menschenseele, die in der Tat diesen Namen trug. Sage mir, wie sieht er aus, dein Freund?"
Julian gab ihm eine kurze Beschreibung: Siebzehn Jahre alt, schwarze Haare, dunkle Augen, sportlich, etwas kleiner als er selbst.
"Gewiss, das war der Knabe, den ich vor geringer Zeit über den Totenfluss geleitet habe", erinnerte sich der Fährmann offenbar. "Er muss vor Kurzem erst gestorben sein."
Julians Stimmung hellte sich schlagartig auf. Kyu hatte kürzlich noch, genau wie er nun, hier am Ufer des Acheron gestanden? Dann war er sicher noch nah genug, um ihn zu finden!
"Charon!", begann er aufgeregt. "Könntest du mich bitte auch auf die andere Seite bringen? Wenn du Kyu-Min eben erst rübergeschifft hast, kann ich ihn bestimmt noch einholen!"
"Gedenke meiner Worte: In die Ruhestätte der Toten darf nur gelangen, wer selbst des Todes ist", erwiderte die düstere greise Stimme. "Doch du bist fest verbunden mit dem Leben. Der Engel, der dir geholfen hat, wird wissen: Jeden erwartet die höchste Strafe, der unerlaubt eine Pforte zum Totenreich öffnet. Den Wesen des Lichtes und der Finsternis ist es seit alters her strengstens verboten, hier zu verweilen. Vorschrift ist Vorschrift!"
"Von dem Abkommen weiß ich. Aber sieh mich an – ich bin ein Mensch, kein Engel oder Dämon! Der Pakt, den das Licht mit der Finsternis schloss, ist für mich nicht gültig!"
"Das ist vielleicht wahr ...", erklang es aus der gesichtslosen Dunkelheit. "Dennoch wanke ich, ob ich dir die Fahrt über den Acheron gestatten darf. Die Vorschriften muss ich befolgen – auch wenn ich zugebe: In Fällen wie deinem sind sie wenig eindeutig. Ohne die Kraft der magischen Schlüssel ist es euch Menschen für gewöhnlich versagt, sich lebend zu den Toten zu gesellen. Ausnahmen wie du kommen äußerst selten daher. Ich erinnere mich nur an jenes eine Mal, als dieser junge Grieche zu uns kam, um die Seele seiner Geliebten zu retten."
"Wenn deine Vorschriften eh nicht klar sind, kannst du mich genauso gut rüberbringen!", rief Julian, dass seine Stimme an den Felsen widerhallte. "Bitte! Es ist ungerecht, dass Kyu-Min tot ist!" Er senkte den Blick, als er leise fortfuhr: "Weißt du ... es war meine Schuld, Charon. Der Kerl, der ihn getötet hat – Kyu wollte mich vor ihm schützen. Eigentlich hätte es mich erwischen müssen. Meinetwegen ist er gestorben, deshalb schon kann ich ihn jetzt nicht hängen lassen!"
Wieder spürte er, wie ihn das unsichtbare Gesicht unter der Kapuze begutachtete – und eine Sekunde bildete er sich ein, dort im Schatten den Zug eines Lächelns zu entdecken.
"Ich gestehe, deine Aufrichtigkeit ruft Gefühle der Bewunderung in mir hervor, junger Erdling. In ewig langer Zeit sind mir unzählig viele Menschen begegnet, sodass ich glaube, sie alle zu kennen. Nur selten trifft man eine Seele, die sich selbstlos für jemand anderen einsetzt." Der Bootsmann trat einen Schritt beiseite. "Ich werde dich also auf die andere Seite des Flusses bringen – mehr kann ich nicht für dich tun! Am entgegengesetzten Ufer gelangst du zu den Hallen von Hel. Dort hält der Erzengel Uriel das Gericht über die Toten. Ihm musst du dein Anliegen vortragen; allein in seiner Macht liegt es, zu entscheiden, ob du die Seele deines Freundes sehen darfst."
"Danke dir!"
Julian wollte zu dem dunkelbemäntelten Charon ins Boot klettern – da hielt ihm dieser die ausgestreckte Hand entgegen. "Zuvor aber musst du einen Obolus entrichten."
"Einen Obolus?" Er blickte den Fährmann verständnislos an.
"Eine Münze, um mich für die Überfahrt zu bezahlen. Zahlst du sie nicht, kann ich dich nicht ans andere Ufer bringen. Vorschrift ist Vorschrift!"
Mit beiden Händen kramte Julian in den Taschen seiner Jeans. Sein Portemonnaie hatte er nicht dabei, dennoch war er sicher, ein wenig Geld eingesteckt zu haben. "Eine Münze hab ich grade nicht – aber ich hoff mal, der hier tut's auch", sagte er und fischte einen Zehner hervor.
"Dieses unleidliche Papiergeld in den letzten Jahrhunderten!", meinte Charon missbilligend. "Dein Freund hat vor dir ebenfalls damit bezahlt. Nun, sei es drum, mir soll es recht sein!"
Der Fährmann nahm den Geldschein und ließ Julian ins Boot steigen. Dann stieß er vom Ufer ab, wendete im Wasser und fuhr zusammen mit ihm in die Richtung, aus der er gekommen war. ...
Startet noch heute mit dem ersten Band dieses abwechslungsreichen Fantasy-Romans "So dunkel das Zwielicht I – Raziels Erwachen". Die Serie wird insgesamt vier Bände umfassen; schon Ende 2022 ist mit dem zweiten Teil zu rechnen.
Hinweis: Christian Tobias Krug hat auch als Co-Autor in folgenden Publikationen mitgewirkt:
♦ "Dämonenritt" (2021): erfahrt mehr über die Spukgeschichten der besonderen Art in unserer Rezension.
♦ Nervenkitzel und morbide Faszination bietet "Jahrmarkt der Mysterien: Horrorgeschichten aus dem Mittelalter" (2019): dieser Link führt zum Buchhandel.
♦ Sowie der Anthologie-Roman "Dominium Terrae: Der Fluch der Menschheit" (2021): auch hier führt der Link zum Buchhandel.
© Für die Textauswahl zum Fantasy-Buchtipp "So dunkel das Zwielicht I: Raziels Erwachen" und die Abbildung des Buchcovers danken wir dem Autor Christian Tobias Krug sehr herzlich, 02/2022.
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